Das Maracana-Stadion ist allerdings nicht die einzige Arena der Olympischen Spiele, die rein optisch derzeit keinen guten Eindruck abgibt. Besonders die Schwimmhalle mit ihrem entkernten Pool wirkt wie eine Geisterarena, die dem Verfall geweiht ist. Dort wo einst das Schwimmbecken war, klafft nun ein hässliches braunes Loch. Doch genauso ist es auch geplant, heißt es beim IOC auf Anfrage. Denn die Halle soll laut Plan komplett rückgebaut werden, der Pool wurde bereits herausgebaut, weil er an anderer Stelle neu verwendet werden soll. Am Ende wird von der Schwimmhalle nichts übrig bleiben.

 

Bauarbeiten verlaufen schleppend

Und auch der Olympiapark in Barra da Tijuca sieht momentan alles andere als einladend aus. „In London war der Olympiapark ein Jahr lang komplett geschlossen. Die Umrüstung des Stadions dauerte sogar noch viel länger“, sagt IOC-Sprecher Christian Klaue. „Um einen Olympiapark vom Olympia-Modus in den Nachnutzungsmodus zu überführen, braucht man Zeit.“ Im Velodrom haben inzwischen Mitarbeiter des Sportministeriums ihre Büros, um den Park zu managen, der in Teilen wieder eröffnet ist und erste Sportveranstaltungen beherbergt hat. Andere Hallen sollen zu Schulen umgebaut werden. Die Bauarbeiten verlaufen indes schleppend: „Von Ruinen zu sprechen ist unfair, es handelt sich um Rückbauten“, sagt Klaue.

Der IOC-Vizepräsident John Coates räumte zuvor ein, dass die Bilder von den verwaisten Sportstätten dem Verband angelastet werden. „Ich hoffe, sie können einen Weg finden, dass sie den Menschen die Sportstätten zugänglich machen“, sagte Coates kürzlich und verweist auf die lokalen und nationalen Behörden. Immerhin seien in den Budgetplanungen entsprechende Etats vorgesehen gewesen. Doch ein nachhaltiges Kontrollsystem, das solche nacholympischen Zusagen überwacht und überprüft, gibt es auch hier nicht.