Zalando baut in Lahr sein viertes Logistikzentrum in Deutschland und schafft dort 1000 neue Stellen. Der Probebetrieb soll im Oktober 2016 anlaufen. Die Gewerkschaft Verdi hat aber einige Kritikpunkte.

Stuttgart - Der Online-Modehändler Zalando setzt seinen Expansionskurs fort und baut in Lahr (Ortenaukreis) eine neues Logistikzentrum. Investiert werden nach Unternehmensangaben etwa 100 Millionen Euro. Rund 1000 neue Arbeitsplätze sollen auf einem ehemaligen Militärgelände entstehen. Von dem neuen Standort in Baden-Württemberg aus würden die Kunden in Süddeutschland, der Schweiz und Frankreich künftig schneller beliefert, teilte das Berliner Unternehmen mit. Zalando betreibt in Deutschland bereits drei eigene Logistikzentren: in Brieselang (Brandenburg), in Erfurt (Thüringen) und Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen). An diesen Standorten arbeiten etwa 5300 Menschen. Insgesamt zählt Zalando in Deutschland mehr als 9000 Mitarbeiter. In Lahr sollen die Bauarbeiten in diesem Oktober und der Probetrieb ein Jahr später beginnen. Die erfolgreiche Ansiedlung zeige, wie attraktiv der Standort für Investoren sei, sagte Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang Müller.

 

Stuttgart - Der Online-Modehändler Zalando setzt seinen Expansionskurs fort und baut in Lahr (Ortenaukreis) eine neues Logistikzentrum. Investiert werden nach Unternehmensangaben etwa 100 Millionen Euro. Rund 1000 neue Arbeitsplätze sollen auf einem ehemaligen Militärgelände entstehen. Von dem neuen Standort in Baden-Württemberg aus würden die Kunden in Süddeutschland, der Schweiz und Frankreich künftig schneller beliefert, teilte das Berliner Unternehmen mit. Zalando betreibt in Deutschland bereits drei eigene Logistikzentren: in Brieselang (Brandenburg), in Erfurt (Thüringen) und Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen). An diesen Standorten arbeiten etwa 5300 Menschen. Insgesamt zählt Zalando in Deutschland mehr als 9000 Mitarbeiter. In Lahr sollen die Bauarbeiten in diesem Oktober und der Probetrieb ein Jahr später beginnen. Die erfolgreiche Ansiedlung zeige, wie attraktiv der Standort für Investoren sei, sagte Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang Müller.

Bei der Gewerkschaft hat Zalando indes einen ähnlich schlechten Ruf wie der US-Onlinehändler Amazon. Der für den Online- und Versandhandel zuständige Verdi-Vertreter Stefan Najda berichtet von extremem Leistungsdruck und massiver Überwachung der Mitarbeiter. Zudem würden wie bei Amazon keine Tarifverträge angewendet. Urlaubs- und Weichnachtsgeld würden nur als freiwillige Leistung bezahlt. Zalando verweist darauf, dass man sich an den regionalen Logistik-Tarifverträgen orientiere und Zeitarbeiter gleich bezahle wie Festangestellte.

Weitere Kritikpunkte von Verdi sind der hohe Anteil befristeter Beschäftigter, der etwa in Mönchengladbach bei 90 Prozent liegt, und der Widerstand gegen die Gründung von Betriebsräten. Trotzdem sei es gelungen, an mittlerweile zwei Standorten Betriebsräte zu installieren. Auch in Lahr werde Verdi sich für eine Arbeitnehmervertretung einsetzen, kündigt Najda an. Zalando sei zwar auch nicht besser als Amazon, reagiere aber schneller auf öffentlichen Druck. „Die Lernzyklen sind kürzer als bei Amazon“, sagt der Gewerkschafter.