Fellbach - Die Kinokult-Programmkinos in Ludwigsburg prägen das Sommernachts-Open-Air in Fellbach. Melanie Hoffmann, eine der „Film-Verrückten“ des Vereins, der in Schmiden das Orfeo-Kino betreibt, verrät, auf was es dabei ankommt.
Frau Hoffmann, das Open-Air-Kino im Rathaus-Innenhof gibt es seit 24 Jahren. Sind die Filme noch ein Renner?
In Fellbach ist das Angebot nach wie vor heiß begehrt. Wir hatten über die Jahre immer einen guten Zuschauerzuspruch. Es hängt allein vom Wetter ab, wie der Besuch ausfällt. Ein Gewitterregen ist dabei nicht einmal schlimm, kühles und regnerisches Wetter hingegen hält die Leute ab.
Melanie Hoffmann Foto: privat
Bekommt man als Veranstalter von den Filmverleihern bessere Konditionen?
Ich kann da nur für uns sprechen: Da wir durch unsere klassischen Kinos das ganze Jahr mit Verleihfirmen zusammenarbeiten, gelingt es uns auch immer wieder, für eine Open-Air-Veranstaltung einen günstigeren Preis auszuhandeln.
Früher war im Fellbacher Programm oft ein Klassiker zu finden. Machen Sie das immer noch?
Jein. Ein Problem bei den Klassikern war, Kopien zu bekommen, deren Qualität für eine Kinovorführung noch geeignet ist. Mit der Digitalisierung wird dieses Problem einerseits gelöst, andererseits sind die Klassiker auf DVD jederzeit verfügbar, damit fehlt das Alleinstellungsmerkmal.
Es ist aber doch ein Riesenunterschied, Hitchcocks „Der unsichtbare Dritte“ auf einer großen Leinwand oder auf dem Fernsehbildschirm zu sehen?
Ja natürlich, allein die Szene mit dem Flugzeug, das Gary Grant auf dem Feld verfolgt, ist auf der Leinwand ein Erlebnis. Wir sind zwar Filmverrückte, aber wir müssen auch wirtschaftlich denken. Es nützt nichts, wenn wir ein tolles Programm für Cineasten haben, aber zu wenige Zuschauer kommen. Dieses Jahr zeigen wir zum Auftakt in Fellbach „Leningrad Cowboys go America“, in Ludwigsburg „Blues Brothers“.