Oper im Netz „Manon“ ohne Live-Publikum aus Hamburg

Trotz Corona und ohne Publikum „Manon“ auf die Bühne bringen: die Hamburger Staatsoper hat es gewagt. Auch für den Chor wurde eine ungewöhnliche Lösung gefunden.
Hamburg - An der Staatsoper Hamburg ist am Sonntagabend zum ersten Mal eine Premiere ohne Publikum über die Bühne gegangen: Die überaus gelungene Interpretation von Jules Massenets „Manon“ wurde im Radio sowie als Livestream übertragen.
Die Produktion war sichtlich von den coronabedingten Vorsichtsmaßnahmen geprägt. Selbst in den leidenschaftlichsten Momenten hielten die Darsteller Abstand zueinander. Dem Erfindungsreichtum des Regisseurs David Bösch und dem lebendigen Spiel der Darsteller ist es zu verdanken, dass die Inszenierung nie statisch wirkte.
Chor aus der Loge
Bösch hatte den Stoff, der auf einem Roman aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts beruht, in eine nicht näher verortete Jetztzeit übertragen. Seine Manon ist eine selbstbestimmte junge Frau. Die junge Sopranistin Elsa Dreisig in der Titelrolle war der Mittelpunkt eines überragenden Sängerensembles. Der Chor der Hamburgischen Staatsoper sang aus den Logen; Abstimmungsschwierigkeiten waren unvermeidlich. Hervorragend das Philharmonische Staatsorchester, das unter der Leitung von Sébastien Rouland eine gegenüber dem Original stark ausgedünnte Fassung spielte.
Die Aufzeichnung ist ab dem 27. Januar 2021, 18 Uhr, für zwei Tage auf der Website der Staatsoper abrufbar.
Unsere Empfehlung für Sie

Kolumne „5 Minuten Pop“ Neun Rosinen, in Gin getränkt
Der Umgang mit den Älteren ist während Corona besonders würdelos. Dabei kann man von den Lebenserfahrenen jede Menge lernen, findet unser Kolumnist Ingmar Volkmann. Zum Beispiel ein Rezept für eine ganz besondere Schluckimpfung.

Archäologie Triumphwagen mit erotischen Motiven in Pompeji ausgegraben
Und wieder ein spektakulärer Fund im süditalienischen Pompeji. Diesmal fanden Archäologen einen fast intakten Triumphwagen aus der Antike.

„Tatort“-Vorschau: „Schoggiläbe“ aus Zürich Mit ungeladener Dienstwaffe
Sogar Schokoladenfabrikanten können böse enden. Das Zürcher „Tatort“-Team Ott und Grandjean ermittelt in „Schoggiläbe“ wieder in Zürichs feinen Kreisen.

ZDF Magazin Royale Jan Böhmermann hasst Kupferkabel
Deutschlands lahmes Internet ist die Pest. Das findet auch Jan Böhmermann und nennt die Schuldigen. Hat der Satiriker Recht?

Kunst in Corona-Zeiten Weiß steht für Unschuld – und für Kapitulation
Die US-Künstlerin Suzanne Brendan Firstenberg arbeitet an einem großen Denkmal für die Corona-Opfer und damit gegen das Vergessen.

Neues aus Hollywood Steven Soderbergh dreht Thriller mit Zoe Kravitz
Da hat sich ein hochkarätiges Team gefunden: Starregisseur Steven Soderbergh und die Schauspielerin Zoe Kravitz drehen für den Streamingdienst HBO Max einen Thriller.