In der Pandemie schlägt die Stunde der Exekutive. Die Opposition ringt um Sichtbarkeit, die Regierungsparteien profitieren. Das bleibt nicht ohne Wirkung auf die Landtagswahl, kommentiert StZ-Autor Reiner Ruf.

Stuttgart - Es gibt elendere Existenzformen, als im Landtag auf den Oppositionsbänken zu sitzen. Aber mühsam ist es schon, im Krisenfall, wo alles auf die Regierung blickt, überhaupt wahrgenommen zu werden. Das Parlament als Ganzes gerät in den Schatten, für die Opposition vollends gelten die Verse aus Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“: „Denn die einen sind im Dunkeln / Und die andern sind im Licht. / Und man siehet die im Lichte / Die im Dunkeln sieht man nicht.“