Oskar Beck „Kevin Großkreutz, König von Cannstatt!“ kehrt zurück
Februar Publikumsliebling Großkreutz wird gegen Gladbach von den VfB-Fans sofort wieder wie ein Hexer empfangen, mit bunten Choreografien und liebevollen Bettlaken („Kevin, König von Cannstatt!“) – aber schnell tritt er die Vorschusslorbeeren mit Füßen und verfällt in alte Verhaltensmuster: Unter dem Vorwand, kurz Pippi zu müssen, verlässt er die Halbzeitansprache, löscht an einem Bierausschank unter der Tribüne seinen Durst und erzählt den Fans Schwänke von früher, und dass er statt zum VfB eigentlich ins RTL-Dschungelcamp wollte. Erst in der 49. Minute schwankt Großkreutz aufs Spielfeld zurück, trällert dort peinliche Lieder und lässt unter viel Getöse eine Blähung, die auf „Sky“ in voller Lautstärke übertragen und in den sozialen Netzwerken mit zwei Millionen „Likes“ belohnt wird. Als er sich dann auch noch vom „Playboy“ nackt fotografieren lässt, degradiert ihn Huub Stevens zum Trikotbeflocker im VfB-Fanshop.
März Huub zeigt Auflösungserscheinungen. Vor dem Leipzig-Spiel renkt er sich beim Motivieren („Flaschen seid ihr! Flaschen!“) den Kiefer aus und zieht sich beim Stand von 0:4 auf der Bank einen Hexenschuss zu. „Schluss“, schimpft er, steht auf und beendet mitten im Spiel seine Karriere. Jürgen Klinsmann, als VfB-Legende zufällig im Stadion, eilt von der Tribüne, übernimmt den Job, kann das Ding aber nicht mehr drehen. Der Schlappe gegen den Kommerzclub folgen schwere Ausschreitungen: Mit Tränengas gehen wütende Traditionsfans gegen die Polizei vor, nehmen den VfB-Chef als Geisel und erzwingen, dass künftig wieder mit Torlatten aus Holz gespielt wird, die Linien mit Sägemehl gestreut werden und die Mercedes-Benz-Arena wieder in Adolf-Hitler-Kampfbahn umbenannt wird. Wolfgang Dietrich hat genug – er wird wieder Schrankenwärter bei „Stuttgart 21“.
April Trainer Klinsmann bläst im Abstiegskampf zur Aufholjagd und sagt: „Jetzt nehme ich hier erst mal den Laden auseinander.“ Er ersetzt Fritzle durch Mickymaus, holt finnische Fitnesstrainer, koreanische Talentspäher und einen indischen Mentaltrainer. VfB-Orthopäde Dr. Raymond Best („Doktor Best“) wird jetzt Dentaltrainer (Klinsmann: „Wir brauchen mehr Biss“), und als neuer Mannschaftskoch serviert Vincent Klink vor dem Spiel in Dortmund gleich seine deftigste Kraftnahrung (Maultaschen und Fleisch vom Rechberg-Rind). In der Kabine schreit Klinsmann: „Das hier ist Dortmund, zieht euch warm an!“ – und in beheizbaren Trikots, mit Angoraunterwäsche, Fausthandschuhen und Ohrwärmern putzt der VfB den BVB weg, bei 23 Grad. Kevin Kuranyi trägt sogar eine Kosakenmütze, köpft damit das Tor des Tages und zeigt erstmals, warum ihn der VfB im Winter als letzten Notkauf verpflichtet hat.
Mai Das letzte Spiel. Der VfB muss beim FC Bayern gewinnen und hat einen Schutzengel: Schiedsrichter Deniz Aytekin. Erst verlängert der Unparteiische mit der Hacke eine verkorkste Flanke zum 1:1, und als die Bayern toben, erklärt er die Regeln: „Der Schiri ist Luft.“ Der Clou der Saison passiert dann in der Nachspielzeit: Aytekin lässt sich im Strafaum der Bayern theatralisch fallen – und gibt Elfmeter für den VfB. Uli Hoeneß dreht sofort durch, fordert den Videobeweis, aber ein Stromausfall kommt dazwischen. Inmitten wildester Proteste zeigt Aytekin große Charakterstärke („Tatsachenentscheidung“), und Ex-Bayer Badstuber vollstreckt eiskalt. Der VfB ist gerettet. An Klinsmann geht der Tag allerdings nicht spurlos vorbei – noch unter der Dusche zieht er sich wieder ins Privatleben zurück.
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