Wer ernst genommen werden will, kommt zu jedem Spiel mit einer neuen Frisur, und kein anspruchsvoller Star riskiert noch ein Dribbling ohne Irokesenschnitt oder einen auf dem Hinterkopf zusammengeknüpften Zopf. Beliebt sind zurzeit auch die dekorativen Schützengraben-Haarschnitte aus dem Zweiten Weltkrieg, oben lang, seitlich kahl. Der Promi-Friseur setzt dem Fußballer einfach geschwind einen Nachttopf auf, und unter dem Rand wird alles weggeschoren – was oft aussieht wie eine schwere Kopfverletzung, ist immer öfter der letzte Schrei.

 

Scharmhaar auf dem Kopf

Selbst einem Glatzkopf wird im modernen Fußball sofort geholfen, er muss nur zum Friseur und sagen: „Einmal Dauerwelle.“ Der Friseur schickt ihn dann direkt weiter zum Haarverpflanzer, und der Glatzkopf sieht kurz danach aus wie Wayne Rooney. Der Engländer galt lange als berühmtester Haarausfall auf zwei Beinen, läuft inzwischen aber als Lockenkopf herum – sein gekräuselter Wildwuchs lässt darauf schließen, dass sie ihm büschelweise Schamhaare ausgerissen und in die Birne implantiert haben.

So hat auch der Schalker Benedikt Höwedes seine schütteren Stellen gestopft, und sein Stirnhaar sitzt inzwischen wie hingenagelt und könnte im Luftkampf am Samstag womöglich sogar Aubameyangs neuem Fünf-Sterne-Kopfschmuck trotzen. Auch Liverpools Trainer Jürgen Klopp hat sich aus entlegenen Körpergegenden (angeblich südlich der Gürtellinie) stabile Wurzeln entnehmen und damit seine Geheimratsecken verdichten lassen – wer in der Stadt der Beatles trainiert, muss Haare haben.

Warum das alles? Weil Fußballer inzwischen den Status von Popstars haben und wissen, was sie ihrem Ruf schuldig sind – denn kein langbeiniges Model auf hohen Absätzen gibt sich heutzutage noch dafür her, sich als Spielerfrau freiwillig neben einem Kahlkopf knipsen zu lassen.

Robben und Guardiola – die letzten Glatzen

Die letzten Glatzen, die sich noch mühsam behaupten, sind Arjen Robben und Pep Guardiola. Heldenhaft halten sie die Mär aufrecht, dass die klassische Glatze in ihrer schnörkellosen Schlichtheit alles schlägt, polieren brav ihre Billardkugeln auf Hochglanz und rasieren alles weg nach dem Motto: Ein schöner Kopf braucht Platz. Wie sie es fertigbringen, auf einer Glatze Locken zu drehen, ist erstaunlich – ähnlich wurde nur früher der englische WM-Held Bobby Charlton zur Legende. Die Queen schlug Sir Bobby zum Ritter, weil er ein Wunder vollbrachte: Bei einem tragischen Zweikampf büßte er in den frühen 60er Jahren sein viertletztes Haar ein, kämmte sich aber die verbliebenen drei mitsamt den beiden Augenbrauen danach so raffiniert und im Zickzack quer über den Schädel, dass es aussah wie eine buschige Frisur.

Scharmhaar auf dem Kopf

Selbst einem Glatzkopf wird im modernen Fußball sofort geholfen, er muss nur zum Friseur und sagen: „Einmal Dauerwelle.“ Der Friseur schickt ihn dann direkt weiter zum Haarverpflanzer, und der Glatzkopf sieht kurz danach aus wie Wayne Rooney. Der Engländer galt lange als berühmtester Haarausfall auf zwei Beinen, läuft inzwischen aber als Lockenkopf herum – sein gekräuselter Wildwuchs lässt darauf schließen, dass sie ihm büschelweise Schamhaare ausgerissen und in die Birne implantiert haben.

So hat auch der Schalker Benedikt Höwedes seine schütteren Stellen gestopft, und sein Stirnhaar sitzt inzwischen wie hingenagelt und könnte im Luftkampf am Samstag womöglich sogar Aubameyangs neuem Fünf-Sterne-Kopfschmuck trotzen. Auch Liverpools Trainer Jürgen Klopp hat sich aus entlegenen Körpergegenden (angeblich südlich der Gürtellinie) stabile Wurzeln entnehmen und damit seine Geheimratsecken verdichten lassen – wer in der Stadt der Beatles trainiert, muss Haare haben.

Warum das alles? Weil Fußballer inzwischen den Status von Popstars haben und wissen, was sie ihrem Ruf schuldig sind – denn kein langbeiniges Model auf hohen Absätzen gibt sich heutzutage noch dafür her, sich als Spielerfrau freiwillig neben einem Kahlkopf knipsen zu lassen.

Robben und Guardiola – die letzten Glatzen

Die letzten Glatzen, die sich noch mühsam behaupten, sind Arjen Robben und Pep Guardiola. Heldenhaft halten sie die Mär aufrecht, dass die klassische Glatze in ihrer schnörkellosen Schlichtheit alles schlägt, polieren brav ihre Billardkugeln auf Hochglanz und rasieren alles weg nach dem Motto: Ein schöner Kopf braucht Platz. Wie sie es fertigbringen, auf einer Glatze Locken zu drehen, ist erstaunlich – ähnlich wurde nur früher der englische WM-Held Bobby Charlton zur Legende. Die Queen schlug Sir Bobby zum Ritter, weil er ein Wunder vollbrachte: Bei einem tragischen Zweikampf büßte er in den frühen 60er Jahren sein viertletztes Haar ein, kämmte sich aber die verbliebenen drei mitsamt den beiden Augenbrauen danach so raffiniert und im Zickzack quer über den Schädel, dass es aussah wie eine buschige Frisur.

Es war ungefähr die Zeit, als kahlköpfige deutsche Fußballer vorübergehend zu Haarteilen neigten, die mit Klebefolien befestigt wurden. Der schwäbische Nationalstürmer Horst Köppel ging mit einem Toupet auf Torjagd, und HSV-Linksaußen Charly Dörfel ließ sich eine mörderische Perücke fertigen, die etwa der heutigen Frisur von US-Präsident Donald Trump entsprach. Charly trug sie dann aber nur privat – aus Angst, dass ein niederträchtiger Gegenspieler sie ihm im Psychokrieg des Zweikampfs vom Kopf zerren könnte.

Das Bewusstsein der Fußballer für die Frisurenmode hat letzten Endes aber ganz entscheidend David Beckham geschärft. Der hatte das Glück, als Sohn einer Friseurin schon mit dem Gel im Gen auf die Welt zu kommen, und später machte er die Promi-Friseure zu den Eckpfeilern des modernen Spiels. Einmal spielte der britische Beau für Real Madrid in Tokio und ließ einen Starfigaro aus London einfliegen – der schüttelte Beckham unter der Trockenhaube kurz den Pferdeschwanz durch, rasierte ihm die linke Augenbraue zur Hälfte ab – und flog dann wieder artig nach Hause.

Der Gürtel muss zu den Schuhen passen

Dass die Friseure der Kicker inzwischen kreuz und quer durch die Welt fliegen, ist aber vor allem Lothar Matthäus zu verdanken. Schon in dessen Zeiten als Weltfußballer war zu lesen, dass er den Star-Figaro des Salons „Intercoiffeur Pawlowsky-Schadeck“ aus Dortmund nach München einfliegen ließ – als Pionier unter den modischen Trendsettern („Der Gürtel muss zu den Schuhen passen“) ließ Matthäus einer Freundin sogar als Geburtstagsgeschenk den Busen vergrößern. Zukunftsforscher glauben: Bald lässt sich der erste Fußballstar auch das Hirn absaugen, um mehr Platz für die Frisur zu haben.