Die Energiezentrale in Ostfildern-Nellingen beliefert drei Schulen, einen Kindergarten, vier Sporthallen, ein Hotel und 70 Privathaushalte mit Wärme und heißem Wasser. Jetzt ist sie saniert worden.

Ostfildern - Die Energiezentrale, die sich im Keller des Hallenbades in Ostfildern-Nellingen verbirgt, kann für städtische Verhältnisse getrost als Großversorger bezeichnet werden. Denn die Anlage, die in den vergangenen drei Jahren für 1,5 Millionen Euro saniert und modernisiert worden ist, beliefert unter anderem drei Schulen, einen Kindergarten, vier Sporthallen, ein Hotel und 70 Privathaushalte mit Wärme und heißem Wasser.

 

Die jetzt abgeschlossenen Umbauarbeiten an der Nellinger Energiezentrale haben die Stadtwerke Ostfildern durchaus vor eine Herausforderung gestellt. Schließlich sollten die städtischen Gebäude während der Maßnahme uneingeschränkt genutzt werden können. Mit dem Hallenbad und der Sporthalle 1 beispielsweise hängen immerhin regelrechte Großverbraucher an dem von der Zentrale aus gespeisten Fernwärmenetz. Seit 40 Jahren arbeitet diese „reibungslos und zuverlässig“, wie es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung Ostfildern heißt. Doch die Technik sei mittlerweile veraltet gewesen und habe nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen entsprochen. „Das galt sowohl für die Heizung selbst als auch für die Steuer- und Regelungstechnik“, erklärt Karl Zobel, der stellvertretende technische Leiter der Stadtwerke Ostfildern.

Ein Blockheizkraftwerk ersetzt den alten Heizkessel

Deshalb wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Maßnahmen unternommen, um die Anlage auf Vordermann zu bringen. Der veraltete, mit Holzhackschnitzeln betriebene Heizkessel wurde abgebaut und durch ein Blockheizkraftwerk ersetzt. Danach wurden ein 80 000 Liter fassender Pufferspeicher für den Fernwärmebetrieb und ein neuer Heizkessel eingebaut, der ebenfalls mit Holzhackschnitzeln betrieben wird.

Das alles hätte indes keinen Sinn gemacht, wenn nicht auch das gesamte Rohrleitungssystem in der Energiezentrale umgebaut und modernisiert worden wäre. Für die Stadtwerke sei das keine leichte Aufgabe gewesen, sagt Karl Zobel. Denn die Arbeiten hätten „im laufenden Betrieb und teilweise im Winter“ erledigt werden müssen.

Mit der Modernisierung der Steuer- und Regelungstechnik und dem Umbau der Fernwärme-Übergabestationen an den städtischen und großen privaten Gebäuden sei zudem eine neue Leittechnik aufgebaut worden. Somit würden jetzt sämtliche Funktionen bei der Erzeugung der Energie und deren Verteilung an die Verbraucher an einen Rechner übertragen und zentral vom Bürogebäude der Stadtwerke aus kontrolliert. Zobel zufolge sind dort zentral sämtliche Abläufe nachvollziehbar, was zu einer Optimierung der Fehleranalyse führe. Diese Verbesserungen des Systems sparten „Zeit und Geld“, sagt Karl Zobel.

Die hohe Investition von gut 1,5 Millionen Euro habe sich im Sinne einer „umweltfreundlichen Energieversorgung“ gelohnt, ist sich Karl Zobel sicher. Für die reine Warmwasserversorgung werde das Blockheizkraftwerk mit Erdgas befeuert. Und etwa 80 Prozent der in dem Versorgungsgebiet benötigten Wärme würden mit Hackschnitzeln produziert, die aus Wäldern im Umkreis von 50 Kilometern stammten.