Der Ostfilderner Oberbürgermeister startet mit einem Rückblick in den Wahlkampf. Im Februar will er sich im Amt bestätigen lassen.

Ostfildern - Möglicherweise bleibt seine Bewerbung die einzige, ganz sicher aber ist sie die erste. Seit Freitag läuft die Frist, in der sich Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl in Ostfildern bewerben können. Der amtierendende Rathauschef Christof Bolay hat nicht lange gezögert und sich sofort wieder für die Wahl am 24. Februar zur Verfügung gestellt.

 

Gestern blickte er auf seine erste Amtsperiode zurück und zog ein positives Resümee der vergangenen acht Jahre. „Die Bilanz kann sich durchaus sehen lassen“, findet er. „Das ist eine solide, sehr gute Basis für eine zweite Amtszeit.“

Besonders das Thema Familie und Beruf sei ein zentrales gewesen, sagte er. In jedem Stadtteil sei eine neue Kindertagesstätte in Betrieb genommen worden. „Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen können“, schränkte er ein. Der Kindergarten in Kemnat sei das nächste Projekt, das angegangen werden müsse.

Stolz ist Bolay darauf, dass es den Filderkommunen gemeinsam gelungen ist, den Ausbau des Flughafens zu verhindern. „Die Geschlossenheit hat wohl Eindruck gemacht“, sagte er. Auch den Umweltschutz hob der Oberbürgermeister als eines der wichtigen Anliegen hervor. Mit der Bürgerenergiegenossenschaft und der Umrüstung der städtischen Gebäude auf Heizungen ohne Öl seien gute Schritte getan. Und auch in anderen Bereichen gelte: „Bürgerbeteiligung ist nicht nur ein Schlagwort, sondern wir müssen es mit Leben füllen.“

In den anderen Fraktionen sucht man nicht nach Gegenkandidaten, die dem SPD-Mann Bolay im Februar Konkurrenz machen. Dabei gab es auch Kritik an manchen Aspekten seiner Arbeit. Die schreckt Bolay aber nicht. „Den einen bin ich zu bürgerlich, den anderen zu SPD-lastig. Dann kann es insgesamt ja nicht ganz falsch sein“, sagte er augenzwinkernd.

Auch falls es dabei bleibt, dass kein Mitbewerber mehr auftaucht, will er Wahlkampf machen, sagt Bolay. „Ich möchte, dass die Menschen mir ihr Vertrauen schenken, da sollen sie auch wissen, warum und wofür.“ Ohne Gegenkandidaten drohe potenziell eine geringe Wahlbeteiligung. „Der Wahlkampf soll die Menschen auch daran erinnern, dass OB-Wahl ist“, sagte der Rathauschef. Bei der Wahl 2005 gaben 51,4 Prozent der Bürger ihre Stimme ab. Allerdings hatten damals auch vier Kandidaten auf dem Wahlzettel gestanden.

Gerüchte, dass es Bolay auf eine höhere politische Ebene ziehen könnte, wies er zurück. „Ich habe in den vergangenen acht Jahren nicht eine Minute daran gedacht, etwas anderes zu machen.“ Er könne sich keine bessere Aufgabe vorstellen, als der Oberbürgermeister einer Großen Kreisstadt zu sein: „Ich sehe meine Aufgabe in Ostfildern.“ Einen Ausblick auf die zweite Amtszeit will Bolay im Januar wagen.