Die Tourismusbilanz ist verheerend, aber wenig überraschend: Die Zahl der Übernachtungen ist auch 2021 gesunken.

Stuttgart - Die Erklärung ist klar, die Pandemie und die daraus folgenden Verordnungen und Einschränkungen haben den Tourismus abgewürgt und die Zahl der Gäste auf einen Tiefstand gedrückt. 1,6 Millionen Übernachtungen verzeichneten die Statistiker 2021, nochmals etwas weniger als im Jahre 2020.

 

Corona versetzte die Branche zurück ins Jahr 1996

Bis 2019 waren die Zahlen stets gewachsen, damals hatte man erstmals mehr als vier Millionen Übernachtungen registriert und glaubte sich auf einem guten Wege, die Abhängigkeit von Geschäftsreisen reduzieren zu können, die 70 Prozent aller Gäste nach Stuttgart führen. Dann kam Corona. Und hat die Touristiker und Hoteliers auf einen Schlag ins Jahr 1996 versetzt: Die Übernachtungszahlen in Stuttgart und der Region rangieren auf dem Niveau von vor 26 Jahren.

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Nach Stuttgart kamen 785 041 Übernachtungsgäste, nochmals etwas weniger als 2020. In der Region verzeichnete man mit 1,77 Millionen Übernachtungsgästen ein leichtes Minus gegenüber 2020, die Zahl der Übernachtungen stieg aber um 1,1 Prozent auf 4,276 Millionen. 2019 waren es noch über 9,2 Millionen Übernachtungen. „An den Zahlen sieht man, wie sehr der Tourismus nach wie vor von den coronabedingten Einschränkungen beeinflußt ist“, sagt Matthias Fatke, Leiter des Statistischen Amtes.

Tagesgäste geben im Schnitt 35 Euro aus

Welche Auswirkung dieser Rückgang hat? Dazu gibt es eine Analyse von 2016. Demnach erzielte der Tourismus für die Region einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro im Jahr. Auf Stuttgart entfielen 2,7 Milliarden Euro. Im Schnitt gaben Tagesgäste 35 Euro aus, die Übernachtungsgäste 200 Euro. Das bedeutet also für Stuttgart: 2021 gab es 1,4 Millionen weniger Übernachtungsgäste als 2019. Und damit 280 Millionen Euro weniger zu verdienen für Hoteliers, Einzelhändler, Wirte, Taxifahrer und viele andere.