Gegenüber dem Backnanger Gesundheitszentrum ist der erste Teil des neuen Parkhauses in Betrieb gegangen, nun wird der zweite Teil samt Wohnbebauung in Angriff genommen. Bis Ende 2025 soll die Nachnutzung des Klinikareals komplett sein.
Noch ist die Anfahrt zum Backnanger Gesundheitszentrum über die Karl-Krische-Straße bisweilen Stress pur. Um die ohnehin kaum vorhandenen Haltemöglichkeiten konkurrieren Angehörige und auch Taxis mit diversen Baufahrzeugen. Nicht selten schreckt die Hupe eines eingekeilten Autofahrers Passanten unerwartet auf. Dabei gibt es gegenüber bereits eine Parkalternative – von der offenkundig aber nur die wenigsten wissen.
Parkgarage und 48 Wohnungen
Seit Sommer vergangenen Jahres sind Handwerker im Auftrag der Kreisbaugesellschaft auf dem letzten freien Teil des ehemaligen Backnanger Klinikareals zugange, und das in ziemlich beengten Verhältnissen. Das frühere Krankenhaus-Parkdeck wird in eine Parkgarage verwandelt, drum herum und darüber entstehen 48 Wohnungen.
Während der Abrissbagger bereits am zweiten Bauabschnitt wütet, ist der erste laut Angaben des Landratsamts weitgehend erledigt. Die Besucher könnten von nun an in dem „neuen, hellen Parkhaus“ parken, heißt es aus dem Kreishaus. Ab sofort stünden dort 75 Stellplätze zur Verfügung. In den kommenden Wochen soll auf der noch brach liegenden, bereits eingezäunten Fläche nebenan die alte Bausubstanz entfernt und der Flecken neu bebaut werden. Bis zum Frühjahr des kommenden Jahres soll das komplette neue Parkhaus stehen und dann insgesamt 235 Stellplätze bieten. Die Maßnahme ist ganz bewusst in zwei Bauabschnitte aufgeteilt worden, um immer einen Teil der Stellplätze vorhalten zu können.
Ein Drittel unter der ortsüblichen Vergleichsmiete
Nach der Fertigstellung des Parkdecks soll dieses mit sieben Gebäuden überbaut werden, in denen 48 Wohnungen Platz finden – allesamt öffentlich geförderte Mietangebote. Die Preise sollen laut Vereinbarung mit der Stadt gemäß dem Landeswohnraumförderprogramm 33 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen, die dreigeschossigen Wohnanlagen in klimafreundlicher Holzmodulbauweise errichtet werden. Es sind die ersten Mietwohnungen überhaupt, welche die Kreisbaugruppe Waiblingen in Backnang erstellt. Die ersten könnten schon in diesem Herbst bezugsfertig sein, das Gesamtprojekt soll spätestens Ende kommenden Jahres fertig werden. Mit der Parzelle gegenüber des Gesundheitszentrums wird die Nachnutzung des vor zehn Jahren stillgelegten Krankenhausareals komplettiert. Neben medizinischen Einrichtungen werde dort mit insgesamt 130 Einheiten ein breites Spektrum an Wohnformen verwirklicht sein, heißt es in einer Mitteilung der Kreisbaugruppe. Das Quartier – ergänzt durch zwei unmittelbare Nachbargrundstücke – verfüge über vier Einrichtungen zur medizinischen Versorgung von Patienten und der Pflege von Menschen mit schweren Erkrankungen.
Breites Spektrum an Wohnformen
Dazu zählt neben dem Gesundheitszentrum, das außer der Notfall- und weiteren Arztpraxen auch einen ambulanten OP-Bereich und weitere Gesundheitsdienstleister umfasst, ein Dialysezentrum mit mehr als 30 Behandlungsplätzen. Außerdem befinden sich eine Pflegeeinrichtung mit zwei Pflegegruppen für schwer demenziell erkrankte Menschen sowie eine Pflegegruppe für jüngere Patienten mit körperlichen Einschränkungen auf dem Areal, darüber hinaus ein stationäres Hospiz.