Der im Hölzertal getötete 30-Jährige stammt aus Magstadt. Er hinterlässt eine kleine Tochter.

Stuttgart - Der am späten Samstagabend im Magstadter Hölzertal getötete Mann ist nach Angaben der Böblinger Polizei aus einer geringen Entfernung erschossen worden. Der 30-Jährige saß am Steuer seines Wagens, als er getötet wurde. Es gab keine Kampfspuren, der Mörder kam von links, und er schoss überraschend von außen. Das ist eines der ersten Ergebnisse der gestrigen Obduktion. Der Täter könne nicht auf dem Beifahrersitz im Auto des Opfers gesessen habe, sagte der Polizeisprecher Uwe Vinçon. "Er hat aus nächster Nähe in die linke Schläfe knapp über dem Ohr geschossen." Im Kopf des Opfers wurde ein Projektil sichergestellt. Es wird nun abgeglichen mit der Patronenhülse, die in der Nähe des Autos gefunden wurde.

Laut Vinçon ist der Getötete Zeitsoldat gewesen und vor knapp zwei Jahren von einem Auslandsaufenthalt in Afghanistan heimgekehrt. Der Magstädter hinterlasse eine dreijährige Tochter, die bei ihrer Mutter lebe, er sei nicht verheiratet gewesen. "Der 30-Jährige galt als zurückhaltend. Er lebte allein", berichtete der Böblinger Polizeisprecher am Montag.

Eine Waffe ist am Tatort nicht gefunden worden. Zurzeit sei noch unklar, aus welcher Art Waffe der Schuss abgefeuert worden sei, erklärte Vinçon. Offen sei auch, aus welchem Motiv heraus der Mann getötet wurde-und warum er auf dem Parkplatz nur knapp einen Kilometer vor dem Ortseingang seiner Heimatgemeinde Magstadt noch einmal einen Stopp eingelegt hatte. Klären soll das eine auf 24 Beamte aufgestockte Sonderkommission.

Die Notärzte konnten nichts mehr tun


Die Polizisten ermitteln gegenwärtig im persönlichen Umfeld des Getöteten. Sie untersuchen auch dessen Computer, um seine letzte Kontakte zu ermitteln. Eines weiß man bereits: Er hat um 21.30 Uhr noch von seinem Handy aus telefoniert. Offenbar war der 30-Jährige aus Richtung Stuttgart gekommen und auf dem Heimweg gewesen. Im Fußbereich des Beifahrersitzes hatte er ein Blumengesteck deponiert - möglicherweise sei dies ein Geschenk für seine Mutter, das er ihr zum Muttertag am Sonntag habe bringen wollen, vermutet der Polizeisprecher Vinçon.

Wie berichtet, wurde der schwerstverletzte Mann am späten Samstagabend in seinem Auto auf einem Parkplatz im unteren Hölzertal gefunden. Ein 41-jähriger Autofahrer hatte gestoppt, weil ihm der grüne Peugeot 106 wegen der geöffneten Fahrertüre aufgefallen war. Auch die Fensterscheibe des Autos war herunter gekurbelt. Als der Zeuge den 30-Jährigen gegen 23.30 Uhr fand, lebte der Schwerstverletzte noch. Über den Notruf alarmierte der 41-Jährige das Rote Kreuz, doch die Notärzte konnten den Mann nicht mehr retten. Er erlag noch auf dem Parkplatz seiner schweren Schussverletzung.

Bei den Ermittlern sind bereits erste Zeugenhinweise eingegangen. "Manche wollen auch mehrere Schüsse gehört haben", sagt Uwe Vinçon. Allerdings habe sich noch kein Zeuge gemeldet, der den grünen Peugeot auf dem Parkplatz habe stehen sehen. Den Polizeisprecher wundert das, schließlich "fahren auf der Strecke fast im Minutentakt Autos vorbei." Allerdings habe die Innenbeleuchtung des Autos trotz der geöffneten Fahrertüre nicht gebrannt.

Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 07031/132222 entgegen.