Die gekündigte Kreisgeschäftsführerin Barbara Stock-Edinger sorgt für Ärger. Sie will nun in den Kreisvorstand.

Stuttgart - Alle zwei Jahre stellt sich der Kreisvorstand der Grünen zur Wahl. Sieben der neun Mitglieder bewerben sich am Donnerstag im Kulturwerk Ost erneut, darunter die Kreisvorsitzenden Petra Rühle und Philipp Franke, die vor der OB-Wahl im Oktober gerade eines nicht gebrauchen können: Zweifel an ihrer Führungskompetenz. Doch die gibt es, wie dem neuesten Rundbrief an die Parteibasis zu entnehmen ist. Für einen der Vorstandssitze, die der Stadtrat Peter Svejda und Dennis Neuendorf freimachen, bewirbt sich Barbara Stock-Edinger, Bezirksbeirätin in Wangen, Sprecherin des Ortsvereins Obere Neckarvororte – und seit kurzem Ex-Kreisgeschäftsführerin. Der Vorstand hat sich nämlich von ihr getrennt, was sie im Bewerbungsschreiben kritisiert, Teile der Basis aber – offenbar wegen handwerklicher Fehler – als „längst überfällig“ bezeichnen. Die Halbtagsstelle sei „ohne Vorwarnung oder Begründung schriftlich auf Ende April gekündigt worden“, moniert die Kandidatin. Der „unglaubliche Mitarbeiterführungsstil des derzeitigen Kreisvorstandes“ lasse sich selbst durch „fehlende Führungserfahrung nicht entschuldigen“. Die „Hire-and-fire-Mentalität“ habe zudem schon eine ganze Reihe von Geschäftsführern getroffen. Für eine weitergehende Stellungnahme war sie nicht zu erreichen.

 

Kreischef Franke verteidigt das Vorgehen. „Wir sind für einen ordentlichen Betrieb der Geschäftsstelle verantwortlich, was eine zufriedenstellende Aufgabenerledigung und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Geschäftsführerin voraussetzt“, sagte er auf Anfrage der StZ. „Das war mit Frau Stock-Edinger nicht mehr gegeben. Daher haben wir im Vorstand einstimmig und einvernehmlich beschlossen, Frau Stock-Edinger zu kündigen.“ Dass eine solche Entscheidung bei der Betroffenen eine gewisse Frustration auslösen könne, sei dem Vorstand vollkommen bewusst gewesen. Das dürfe einen aber „nicht daran hindern“, so Franke, „eine notwendige Entscheidung zu fällen.“ Die Redaktion des Rundbriefs hat auf die Kritik der Ex-Geschäftsführerin mit einer „Anmerkung“ reagiert: Trotz vieler Versuche sei eine „vertrauensvolle positive Zusammenarbeit“ weder mit dem Vorstand noch innerhalb der Geschäftsstelle möglich gewesen.