Die Inflationsrate kann je nach Lebensumständen und Konsumausgaben stark schwanken. Wie Sie Ihre persönliche Inflationsrate berechnen, lesen Sie hier.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Im Mai, Juni und Juli 2022 lag die Inflationsrate in Deutschland laut Statistischem Bundesamt stets bei 7,5 % und mehr. Für den August hat das Bundesamt eine vorläufige Schätzung von 7,9 % angegeben. Allerdings müssen die Werte nicht auf den Einzelnen zutreffen. Denn die Inflation wird anhand eines fiktiven Warenkorbs berechnet, der Stand heute 650 Güterarten umfasst. Darin finden sich zum Beispiel Ausgaben für Wohnen, Lebensmittel oder auch Fortbewegung.

 

Doch natürlich unterscheidet sich das Konsumverhalten von Mensch zu Mensch. Während einige mit dem Auto zur Arbeit fahren, nehmen andere das Fahrrad oder die Bahn. Genauso gut gibt es Menschen, die auf tierische Produkte verzichten und somit von der Inflation bei Fleisch und Käse nicht betroffen sind. Aus diesem Grund kann es Sinn machen, einmal durchzurechnen, wie hoch die persönliche Inflationsrate ist.

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Persönliche Inflation: Inflationsrechner nutzen

Um einen einigermaßen realistischen Wert zu erhalten, sollte man sich zunächst seine Konsumausgaben ansehen. Hierzu ist es sinnvoll, mindestens einen Monat lang ein Haushaltsbuch zu führen, in dem man alle Ausgaben nach Kategorien sortiert aufschreibt. Für einen besseren Überblick sind drei bis sechs Monate Buchführung aber deutlich geeigneter. Mittlerweile gibt es hierfür auch Apps, die mit dem Bankkonto verknüpft werden können.

Sobald man weiß, wie viel man für was im Schnitt ausgibt, kann man den Inflationsrechner des Statistischen Bundesamtes oder der Europäischen Zentralbank verwenden, um die persönliche Inflationsrate zu berechnen. Achtung, der EZB-Rechner gibt eine andere Inflationsrate als das Statistische Bundesamt an, da der Warenkorb zu Ermittlung der Inflation ein anderer ist. Um bei den Ausgabenarten nicht durcheinander zu kommen, können Sie im Haushaltsbuch von Anfang an die vorgegebenen Kategorien der Inflationsrechner verwenden.

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Exakter Wert nur schwer ermittelbar

Man sollte das Ergebnis der beiden Inflationsrechner jedoch nicht für bare Münze nehmen, denn die Ausgaben lassen sich nicht differenzieren. So kann man zum Beispiel bei beiden Rechnern nur einen Wert für Lebensmittel eingeben. Dieser berücksichtigt aber nicht, welche Nahrungsmittel man kauft. Auch bei den Kraftstoffen lässt sich nicht zwischen Diesel, Benzin oder Strom unterschieden.

Letztlich können also auch die Inflationsrechner nur einen groben Richtwert liefern. Würde man die persönliche Inflationsrate exakt berechnen wollen, müsste man dafür die Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die man regelmäßig kauft oder in Anspruch nimmt, nachverfolgen.