Pferde gehören traditionell zu jedem Rosenmontagszug in Köln. Jetzt fordert die Tierschutzorganisation Peta das Verbot der Tiere beim Umzug. Mit einem Brief haben sie an Oberbürgermeistern Henriette Reker appelliert.

Köln/ Stuttgart - Die Tierschutzorganisation Peta bekräftigt ihre Forderung an die Stadt Köln, im Rosenmontagszug keine Pferde mehr zuzulassen. In einem am Montag veröffentlichten Brief an die Kölner Oberbürgermeistern Henriette Reker (parteilos) schreibt die Organisation mit Sitz in Stuttgart, „dass einer vermeintlichen Tradition kein höherer Stellenwert beigemessen werden darf als dem Wohlergehen von Tieren und der Sicherheit von Besuchern“. Ein Karnevalsumzug sei für Pferde kein Vergnügen.

 

Im vergangenen Jahr brachen Pferde aus

Peta erinnerte in dem Schreiben, das von rund 100 Unterstützern unterzeichnet wurde, an die Risiken angesichts der großen Menschenmassen, die teils alkoholisiert in engen Gassen bei lauter Musik feiern. Den Einsatz von Reit- und Kutschenpferden bei dieser Gemengelage zu tolerieren, sei fahrlässig, schreibt die Tierschutzorganisation. Auch die überarbeiteten freiwilligen Richtlinien des Kölner Festkomitees änderten nichts an dem Gefahrenpotenzial durch scheuende oder zusammenbrechende Pferde. Im vergangenen Jahr waren während des Kölner Rosenmontagszugs die Pferde einer Kutsche durchgegangen, drei Menschen wurden verletzt.

An dem diesjährigen Kölner Rosenmontagszug am 4. März beteiligen sich insgesamt rund 12.000 Menschen, etwa als Fußgruppenteilnehmer, Tanzgruppenmitglieder oder Mitfahrer auf einem Prunkwagen. Es gehören auch 620 Reiter, Kutscher und Pferdebegleiter mit 320 Pferden dazu. Der Zugweg verläuft über knapp 7,5 Kilometer durch die Innenstadt und dauert etwa fünf Stunden. Die Gesamtlänge des Kölner Rosenmontagszuges ist länger als der eigentliche Zugweg, sodass die ersten Gruppen schon im Ziel sind, bevor die letzten Gruppen gestartet sind.