Unter großem Protest von Menschenrechtlern zieht der neue philippinische Präsident neue Saiten auf. Mit harten Worten droht er den Drogendealern.

Manila - Der neue philippinische Präsident zieht unter Protest von Menschenrechtlern neue Saiten im Kampf gegen den Drogenhandel auf. „Ihr Hurensöhne, ich bringe euch echt alle um“, drohte Rodrigo Duterte am Freitag Drogendealern. „Wenn ihr Ämter bekleidet, Soldaten, Polizisten oder Bürgermeister seid, seid ihr als erstes dran.“ Duterte hatte ihm Wahlkampf unter anderem versprochen, die Kriminalität zu stoppen und wurde im Mai mit großer Mehrheit gewählt.

 

Seit seinem Amtsantritt Ende Juni sind mehr als 400 mutmaßliche Drogendealer getötet worden. Niemand wurde dafür zur Rechenschaft gezogen. Menschenrechtler werfen Duterte vor, Todesschwadronen zu dulden. Auch in Davao, wo Duterte vor Amtsantritt Jahrzehnte lang Bürgermeister war, wurden mehr als 1000 Kleinkriminelle auf offener Straße oder in ihren Hütten ermordet. Die Täter entkamen immer. Familien und Augenzeugen trauten sich selten, Aussagen zu machen.

Duterte hat fünf ranghohe Polizeioffiziere des Drogenhandels bezichtigt, drei davon noch in Amt und Würden. Sie haben sich den Ermittlungen gestellt, ebenso ein Bürgermeister. Duterte habe Dutzende weitere Würdenträger auf seinen Listen. Die Namen werde er in Kürze veröffentlichen, sagte sein Sprecher.