Ursprünge: Politische Piraten gibt es weltweit. In Schweden wurde am 1. Januar 2006 die Piratpartiet gegründet und stieß damit eine Piratenpartei-Bewegung in vielen Ländern an. Das Ziel der schwedischen Piraten sei gewesen, das Urheberrecht zu reformieren - das Laden und Teilen von Internetdateien sollte legal bleiben -, die Privatsphäre des Einzelnen zu schützen und das Patentrecht abzuschaffen, sagte der Sekretär der Piratpartiet. Ein Mitglied der schwedischen Piraten ist seit 2009 EU-Abgeordneter.

 

Verbreitung: Im Dachverband Pirate Parties International (PPI) sind 25 Piratenparteien Mitglied. In mehr als 50 Ländern gibt es bereits Piratenparteien, oder es entstehen derzeit welche. Die deutsche Piratenpartei wurde im September 2006 gegründet. Mit derzeit mehr als 12000 Mitgliedern ist sie wohl die größte Piratenpartei weltweit.

Programm: Anfangs haben sich die Piraten auf die Verteidigung der Freiheit im Internet konzentriert, etwa bei der Sperrung von Seiten oder beim Patentrecht. Das derzeitige Grundsatzprogramm proklamiert grundsätzlich, dass aus der digitalen Revolution Konsequenzen gezogen werden sollen. Man will kein Vollprogramm bieten, weil sonst die Zielsetzung verwässert würde. Die Piraten treten ein für die Stärkung der Bürgerrechte, ein transparentes Staatswesen, Änderungen der Schutzrechte für geistige Werke und freien Zugang zu Bildungseinrichtungen. Daneben fordern sie die Grundsicherung für alle Bürger und eine tiefgreifende ökologische Wende.