Philipp Stroh gewinn Poetry-Slam-Finale der Kukuksbühne im St. Augustinus-Garten.

Weil der Stadt - Spannend war es, unterhaltsam und abwechslungsreich – am Samstagabend ist vor der schönen Kulisse der Stadtmauer das Finale des Poetry-Slams im ausverkauften St. Augustinus-Garten ausgetragen worden.

 

Zuvor hatte die Kukuksbühne von Werner Holler 2016 in sechs Vorentscheiden im Altkreis die Finalisten ermittelt. Sie traten nun in zwei Runden, in denen sich jeweils ein Teilnehmer für die Endrunde qualifizierte, mit siebenminütigen Beiträgen gegeneinander an. Gewertet wurde nach dem Publikumsapplaus.

Unterschiedliche Interpreten

So unterschiedlich die Interpreten, so unterschiedlich waren die Themen und ihr Vortrag. Mal etwas Rap, mal Gedichte, mal Lyrik, mal Prosa wurden in die unterschiedlichsten Formen des Versmaßes gegossen, kunstvoll verwoben, knallhart gegeneinander gesetzt oder leise dahin fließend. Wie lange an den stimmigen Passagen gefeilt wurde, ließ sich nur erahnen.

„Der Mo!“ schilderte beinahe atemlos in strammen, temporeichen Versen seine „Liebesstory“ über das Spießerpaar Klaus und Elfriede in skurrilen Episoden. Luis Schulz, noch in der U-19-Klasse, wusste, wie es zugeht, wenn in seiner WG ungebetene Gäste auftauchen, und was für ein furioses, kurioses aber übles Ende dies nehmen kann. Hank M. Flemming ärgerte sich in seinem Text darüber, dass in fiktiven Nachrichten verkündet, alles Schlechte, Böse in der Welt, einschließlich Kriegen und

Hunger beseitigt sei, was ihm gründlich seine notorisch schlechte Laune verderben würde, und was dennoch ein Plädoyer für das Bestreben nach einer besseren Welt war.

Der mächtige „Big Amor“ hingegen widmete ein sehr anrührendes, lyrisches, liebevolles Gedicht der Beziehung zu seiner Freundin unter dem Motto „Kleine Sonne, fetter Mond“. Oliver Kuron beschrieb einfühlsam das gemeinsame Leben und Altwerden zweier Männer – „Wand an Wand“, als Nachbarn nämlich, ein eindrucksvolles Statement für die Freundschaft.

Ein spannendes Finale

Wie dialogisch und emotional stumm man werden kann, wenn man keine Beziehungen pflegt, beschrieb Oliver Walter an dem Beispiel „Warum wir so selten Leute zu uns einladen“. Auf anarchisch-fröhliche Weise begründete Philipp Stroh, warum er nicht gerne in die Clubs gehe, und hatte kuriose Situationen als Begründungen hierfür in seinem Gedicht temporeich vorüber hetzen lassen.

Er wurde hiermit zum ersten Finalisten gekürt, in der zweiten Runde mit teils anderen Themen und Formaten setzte sich „Der Mo!“ durch. Im Finale gaben beide noch einmal alles, jedoch war Philipp Stroh auch hier der erste Platz nicht zu nehmen.