Der Mann befand sich bereits in U-Haft, weil er im vergangenen September eine Tankstelle in Wolfschlugen (Kreis Esslingen) überfallen haben soll. Nun wird er verdächtigt, auch Geldautomaten gesprengt zu haben.

Der Polizei ist offenbar ein „schwerer Junge“ ins Netz gegangen: Der 22-Jährige sitzt bereits seit knapp drei Monaten in Untersuchungshaft, weil er im September vergangenen Jahres mithilfe einer Schreckschusswaffe eine Tankstelle in Wolfschlugen überfallen haben soll. Nun ist er dringend verdächtig, vor seiner Inhaftierung weitere Straftaten begangen zu haben, teilt das Polizeipräsidium Reutlingen am Mittwoch mit.

 

Hohen Sachschaden angerichtet

Umfangreiche Ermittlungen haben ergeben, dass der junge Mann auch für einen Überfall auf die Tankstelle in der Hohenheimer Straße in Filderstadt-Plattenhardt am 26. Oktober 2023 in Frage kommen dürfte: Ein maskierter Mann hatte gegen 20.45 Uhr einen Angestellten mit einer Waffe bedroht und war anschließend unerkannt mit dem erbeuteten Bargeld geflüchtet. Außerdem werden ihm laut der Polizei zwischenzeitlich die Sprengung eines Geldausgabeautomaten im Mai vergangenen Jahres in Sielmingen sowie eine versuchte Sprengung im selben Monat in Plattenhardt zur Last gelegt. In beiden Fällen entstand Sachschaden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat nun auch wegen dieser Taten einen Haftbefehl beantragt, der erlassen wurde.

Auffällige Waffe sichergestellt

Der 22-Jährige war der Polizei deren Angaben zufolge am 22. Dezember bei einer Personenkontrolle in Sielmingen aufgefallen. Die Beamten fanden dabei in seinem Rucksack eine auffällige silberfarbene Schreckschusspistole, die umgehend beschlagnahmt wurde. Durch weitere Ermittlungen hatte sich der Verdacht erhärtet, dass es sich dabei um die Tatwaffe des Überfalls auf die Tankstelle in der Nürtinger Straße in Wolfschlugen vom 20. September 2023 handeln und der 22-Jährige der Täter sein könnte. Dieser hatte damals zwei Angestellte mit einer Waffe bedroht und sie gezwungen, die Kasse zu öffnen. Mit dem Bargeld konnte er entkommen. Nachdem bei der Durchsuchung seiner Wohnung im Januar dieses Jahres entsprechende Beweismittel aufgefunden werden konnten, erging Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen.