Sechs Tatverdächtige werden festgenommen, darunter zwei Flüchtlinge.

Leonberg - Es ist noch dunkel draußen, als das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei am Mittwochmorgen zuschlägt. Mehrere Wohnungen in Leonberg sowie eine in Simmozheim wurden durchsucht, sechs Männer im Alter zwischen 18 und 29 Jahren vorläufig festgenommen. Es geht um schweren Bandendiebstahl verbunden mit Einbrüchen, außerdem um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, teilen das Polizeipräsidium in Ludwigsburg und die Staatsanwaltschaft Stuttgart mit. Sichergestellt wurden dabei eine Schusswaffe, etwa ein Kilogramm verkaufsfertig abgepacktes Marihuana sowie kleine Mengen Betäubungsmittel und Utensilien.

 

Mehrere Einbrüche

Nach einem Wohnungseinbruch im September 2018 in der Robert-Koch-Straße in Leonberg, bei dem ein Geschädigter vermutlich mit einer Schusswaffe bedroht worden war, hatten die Ermittler erste Hinweise auf vier Tatverdächtige aus Leonberg erhalten. Ende Januar folgte ein Einbruch in eine Spielhalle in der Leonberger Straße, wo einer der Täter eine Tasche verlor. Spuren an dieser Tasche wurden einem 29 Jahre alten Deutsch-Libanesen zugeordnet. Daraufhin konnten auch die übrigen drei Verdächtigen identifiziert werden. Sie sind 20 und 21 Jahre alt. Verdeckte Maßnahmen erhärteten den Verdacht, dass die beiden 20-jährigen syrischen Flüchtlinge Drogen verkauften.

Handys gestohlen

Zudem bestand Kontakt zu einem 18-Jährigen, der ebenfalls in Leonberg wohnhaft ist, und einem 23-Jährigen aus Simmozheim. Diese beiden jungen Männer werden verdächtigt Anfang September in einen Elektrogroßhandel in Gebersheim eingebrochen zu sein und Smartphones im Wert von rund 40 000 Euro erbeutet zu haben. Die Gruppe könnte laut Polizei für weitere Einbrüche im Stadtkern sowie in einem Industriegebiet Leonbergs in Frage kommen. Die beiden 20-Jährigen und der 29-Jährige sind jetzt in Untersuchungshaft, die anderen drei wurden nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt.