Wir haben gesehen: „Polizeiruf 110“. Alle wollen das „Beste für mein Kind“, haben aber nicht das Beste für den Zuschauer im Sinn. Das war zähe Krimikost.

Frankfurt/Oder - Die Handlung in zwei Sätzen Der sechs Monate alte Leon wird aus einem Krankenhaus in Frankfurt/Oder entführt, vier Stunden später findet man ihn wieder auf der polnischen Seite der Grenze. Sein Entführer ist tot, es stellt sich heraus, er war Leons leiblicher Vater.

 

Zahl der Leichen Eine

Die Liebeleien Sie sind zahllos in diesem Fall. Die Kommissare Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) sind neunzig Minuten lang damit beschäftigt zu entwirren, wer schon mal mit wem was gehabt hat und wer mit wem noch was haben möchte.

Der Draufblick Immer wieder wird von oben ein Kreisverkehr der polnischen Stadt Gorzów Wielkopolski gezeigt. Vielleicht ein Sinnbild dafür, dass sich die Ermittler ewig lange im Kreise drehen.

Der Kalenderspruch Adam Raczek fliegt zu Hause raus, weil er den Macho gibt. Also quartiert er sich bei Gerichtsmediziner Marian Kaminski (Tomek Nowicki) ein. Der sagt beim Frustbier das Mantra der Muttersöhnchen: „Die einzige Gewissheit im Leben ist die Mutter.“

Der philosophische Auftrag Adorno kommt auch zu Wort. „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“, zitiert Lenski.

Unser Fazit Zähe Krimikost. Viel zu konstruiert ist dieser Fall, als dass einem die Schicksale der Menschen nahegehen. Obwohl die Kamera wirklich alles versucht und einem dauernd große Babyaugen zeigt. Träge schleppen sich die 90 Minuten dahin, am Ende scheinen selbst die Darsteller jegliche Lust verloren zu haben.

Spannung Note 5; Logik Note 4