Obwohl vor Kurzem der erneuerte Schulhof eingeweiht worden ist, werden auch in den kommenden Jahren Bauarbeiter regelmäßig zu Gast am FPGZ sein. Nach wie vor sind die Toiletten nicht fertig, und in den Osterferien soll die Sanierung des Fachklassenbaus starten.

Zuffenhausen - Gleich doppelten Grund zur Freude gibt es in diesen Tagen am Ferdinand-Porsche-Gymnasium (FPGZ): Anfang Januar konnte der sanierte Schulhof eingeweiht werden, außerdem hat das Gymnasium mit Christoph Mohr einen neuen stellvertretenden Rektor bekommen. Dennoch herrscht nicht eitel Sonnenschein an der Haldenrainstraße 136. Nach wie vor müssen Schüler und Lehrer die WC-Container im Freien benutzen, da die für Ende November geplante Sanierung der Toiletten im Gebäude noch nicht beendet ist. Schuld ist unter anderem ein Wasserschaden.

 

„Stichtag war eigentlich der 27. November“, sagt Carmen Nasse, die Schulleiterin des FPGZ. Dann hätten die Toiletten wieder einsatzfähig sein sollen und die bereits anderswo eingeplanten WC-Container verschwinden können. Dass der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte, liegt laut Schulverwaltungsamt an der Gebäudestruktur. Dadurch seien weitere Sanierungsmaßnahmen notwendig geworden, die in diesem Umfang nicht in der Planung vorgesehen waren. Nasse hofft, dass die meisten der stillen Örtchen in einigen Tagen fertig werden. Das gilt aber nicht für das WC direkt vor dem Rektorat, dort hat laut Nasse ein Handwerker vergessen, den Hahn zuzudrehen, wodurch es zu einem Wasserschaden und weiteren sechs Wochen Zeitverzug gekommen sei. Das alles hat Auswirkungen auf die Kosten: Bei einer ersten Ermittlung im Jahr 2010 war zunächst von 340 000 Euro für die reine WC-Sanierung ausgegangen worden, momentan rechnet das Schulverwaltungsamt mit rund 1,28 Millionen Euro für die Toiletten inklusive der erforderlichen Begleitmaßnahmen (Elektro, Lüftung, Trinkwasserversorgung, Brandschutz).

Die Schulhof-Sanierung ist teurer als geplant

Auch die Sanierung des Schulhofs dauerte länger als vorgesehen. Unter anderem waren Fliesen einige Wochen später als geplant geliefert worden. Laut dem Schulverwaltungsamt wird auch der ursprüngliche Kostenrahmen von 300 000 Euro überschritten. Da noch keine Endabrechnung vorliege, könne man aber momentan noch keine konkreten Zahlen nennen. Immerhin: Vor Kurzem wurde der Hof endlich eingeweiht, und alle sind zufrieden – auch wenn momentan noch der Anblick von Beton dominiert. Das soll sich aber im Frühling ändern, wenn die Bäume und die Pflanzen in den Blumenbeeten blühen. Eventuell wird noch ein Sonnensegel installiert.

Als nächstes steht ab den Osterferien die Sanierung des Fachklassenbaus an. Sie wird mit 6,3 Millionen Euro veranschlagt und soll anderthalb Jahre dauern. Für Nasse hätte freilich eine ganz andere Lösung Priorität: „Platt machen und vernünftig neu bauen.“ Das Gebäude, das aus den 1950er Jahren stammt, habe völlig unzeitgemäße Raumzuschnitte und lasse vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern einen modernen Unterricht nicht zu. Zudem sei die Möblierung komplett veraltet. Die Fachräume seien sehr klein und noch für „Frontalunterricht“ eingerichtet. Das bedeutet, dass der Lehrer vor der Klasse steht, dort seine Physik- oder Chemie-Experimente macht und die Schüler ihm dabei zuschauen. „Heute experimentieren die Schüler selbst“, sagt Nasse. Dafür würden aber die Möglichkeiten fehlen.

Mit einem Neubau könnte man ihrer Meinung nach gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Da das FPGZ, ähnlich wie andere Gymnasien in Stuttgart, aus allen Nähten platzt und immer mehr potenzielle Schüler abweisen muss, würde so zusätzlicher Platz gewonnen. Momentan drücken knapp 800 Mädchen und Jungs die Schulbank, Nasse hätte gerne 100 Plätze mehr.

Dass Schüler und Lehrer ein modernes Lernumfeld brauchen, ist auch die Meinung von Christoph Mohr. Anfang Januar trat der gebürtige Saarländer seine Stelle als stellvertretender Rektor des FPGZ an. Mohr, Jahrgang 1967, war zuletzt im Bildungszentrum Weissacher Tal (Rems-Murr-Kreis) tätig. Seine Unterrichtsfächer sind Mathematik, Physik und Spanisch, studiert hat er an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.

Für Mohr und für alle Lehrer und Schüler des FPGZ werden Baumaschinen und Arbeiter noch viele Jahre zum täglichen Anblick gehören: Mittel- bis langfristig ist nämlich auch eine Sanierung des Hauptgebäudes angedacht. Hierzu liegen laut Schulverwaltungsamt zurzeit allerdings noch keine konkreten Überlegungen vor.