Kindheit in Russland, haltloses Leben in Deutschland, brutaler Mord, Gefängnis, Flucht. Wer ist der Taximörder Andrej W.?

Wiesloch - Sein Auftreten ist scheu. Sein ovales, weiches Gesicht mit dem schütteren Haar und den grünen Augen will auch nicht die „Bestie vom Bodensee“ erkennen lassen, zu der die Boulevardmedien Andrej W. aufgebauscht haben. Und doch ist der 29-Jährige für zwei Bluttaten verantwortlich, deren Brutalität selbst erfahrene Ermittler erschreckt.

 

Am 8. Juni besteigt er am Singener Bahnhof das Taxi einer 44-Jährigen, lockt sie an einen Feldweg am Stadtrand, sticht mit einem Messer in den Hals, vergewaltigte sie und versuchte sie mit einem Genickbruch zu töten. Das Opfer überlebt mit Glück und ist heute halbseitig gelähmt.

Am Tag darauf fährt er von Friedrichshafen mit einer 32-jährigen Taxifahrerin zur Insel Mainau. In Höhe des Strandbades Hagnau tötet er die Mutter zweier Kinder – am helllichten Tag. Wieder sind es Messerstiche in den Hals. Eine geplante Vergewaltigung misslingt. Andrej W. flüchtet, wird bald danach in Senftenberg (Brandenburg) verhaftet, wo Mutter und Großmutter wohnen.