Überraschung bei der Präsidentenwahl in Rumänien: Der deutschstämmige Klaus Iohannis hat den Seig davongetragen. Der bürgerliche Politiker kam auf 54,81 Prozent der Stimmen und besiegte damit Ministerpräsident Victor Ponta.

Bukarest - Der deutschstämmige Klaus Iohannis hat laut Hochrechnungen die Präsidentenwahl in Rumänien gewonnen. Der bürgerliche Politiker kam auf 54,81 Prozent der Stimmen und besiegte damit seinen sozialistischen Rivalen, Ministerpräsident Victor Ponta, wie das zentrale Wahlbüro am frühen Montagmorgen nach Auszählung der Stimmzettel in 76,53 Prozent der Wahllokale erklärte. Rumänien bekommt damit erstmals ein gewähltes Staatsoberhaupt, das einer nationalen Minderheit angehört.

 

Der 55-Jährige hatte mit seiner erfolgreichen Arbeit als Bürgermeister im siebenbürgischen Sibiu (Hermannstadt) für sich geworben.

Ponta räumte seine Niederlage ein und gratulierte dem Wahlsieger. „Das Volk hat immer Recht“, sagte er. Ponta lehnte jedoch einen Rücktritt als Regierungschef ab. Demonstranten hatten dies noch am Wahlabend gefordert.

In Umfragen vor der Wahl am Sonntag sah Ponta noch wie der sichere Sieger aus. Die Stichwahl war notwendig geworden, nachdem im ersten Wahlgang am 2. November keiner der insgesamt 14 Kandidaten eine absolute Mehrheit erreicht hatte.

Zum Sieg von Iohannis dürfte die hohe Mobilisierung der Wähler beigetragen haben. Die Beteiligung lag bei 62,04 Prozent. Laut Wahlkommission gaben am Sonntag 476.000 Auslandsrumänen ihre Stimme ab, dreimal mehr als in der ersten Runde.