Der VfB hat in Hannover verloren – und ist trotzdem so gut wie aufgestiegen. Mit dieser Konstellation hatte im Vorfeld kaum einer gerechnet, doch Braunschweig ging in Bielefeld 0:6 unter. Die Pressestimmen von den drei Standorten, an denen es auch zu unschönen Szenen kam.

Stuttgart - Der VfB nimmt noch keine Glückwünsche zum Aufstieg entgegen, obwohl nach menschlichem Ermessen am letzten Spieltag nichts mehr dazwischen kommen kann. Wobei: wer hätte gedacht, dass Eintracht Braunschweig bei Arminia Bielefeld mit 0:6 untergeht und sich damit quasi kampflos aus dem Ringen um die ersten beiden Tabellenplätze verabschiedet?

 

Geschockt war hinterher der Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht („So ein Spiel habe ich als Trainer noch nicht erlebt. Die komplette Mannschaft war nicht existent“) Und fassungslos war auch die „Braunschweiger Zeitung“, die in ihrem Formcheck bis auf den Torhüter Jasmin Fejzic (Kategorie „Geht so“) sämtliche Eintracht-Spieler in der schlechtesten Kategorie einordnete.

„Was für eine Demütigung“

„Was für eine Demütigung“, schreibt die Zeitung und weiß: „Ein unerklärlicher Einbruch, der die Eintracht im Kampf um Platz zwei fast aussichtslos zurückwirft. Die Art und Weise, wie sich die Löwen ihrem Schicksal ergaben, war erschreckend.“

Die höhnischen Sprechchöre der Bielefelder Fans („Einer geht noch, einer geht noch rein“) komplettierten das Desaster auf der Alm: „Was für eine Demütigung“, so schreibt das Blatt noch einmal und kann es kaum fassen: „Spottgesänge von einer Mannschaft, die in einer Woche noch absteigen kann.“ So schlimm kann es der Eintracht nicht mehr ergehen, das registriert auch die „Braunschweiger Zeitung“: „Immerhin: Rang drei, der die Relegation bringt, ist nach dem Patzer von Union Berlin gegen Heidenheim sicher.“

„Wenn nicht noch der Himmel auf die Erde knallt . . .“

In Hannover wurde derweil der Bielefelder Sieg und der 1:0-Erfolg der eigenen Mannschaft gegen den VfB gefeiert. Mit „96 Prozent“ bezifferte Clubchef Martin Kind hinterher die Wahrscheinlichkeit, dass sein Team nun auch in die Bundesliga aufsteigt. Der „Sportbuzzer“, das gemeinsame Sport-Onlineportal von „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ und „Neue Presse“ lehnt sich noch weiter aus dem Fenster: „Wenn nicht noch der Himmel auf die Erde knallt, machte 96 mit dem Abpfiff die Rückkehr in die Bundesliga klar.“

Hannoveraner Hooligans attackieren Stuttgarter

Der „Sportbuzzer“ berichtet allerdings auch von unschönen Szenen im Vorfeld des Spitzenspiels: „96-Hooligans gehen auf Stuttgarter los.“ Von einem „Überfall von 96-Schlägern und befreundeten Hooligans aus Wien auf vier bis fünf Stuttgarter“ ist in dem Bericht die Rede: „Die Stuttgarter Alt-Hooligans waren Gäste im Lokal „Bavarium“, als kurz nach 13.30 Uhr die 96-Schläger und die Wiener, mit denen sie eine Koalition haben, mit Stühlen auf die Baden-Württemberger losgingen. Ein Augenzeuge: „Die haben sich die Köpfe eingeschlagen.“

„Der 99,9-Prozent-Aufstieg“

Friedlich soll es zugehen, wenn der VfB nächste Woche die Bundesliga-Rückkehr perfekt machen will. „Der 99,9-Prozent-Aufstieg! Stuttgart verliert sich in die Bundesliga und verschiebt die Party“, schreibt die „Bild“-Zeitung. Die „Eßlinger Zeitung“ rät schon jetzt, die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen: „Die Fans des Zweitliga-Tabellenführers VfB Stuttgart dürfen sich am kommenden Sonntag getrost in weiß-rote Schale werfen und sich für den kommenden Tag freinehmen. Nach dem Motto: Eine Aufstiegsfeier zuhause ist umso schöner.“

Und das sagten die VfB-Fans in Stuttgart und in Hannover nach dem Spiel:

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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