Zwischen Stau und Staunen – die neuen regionalen Expressbusse fahren am ersten Werktag ohne große Probleme. Beobachtungen bei Probefahrten zwischen Esslingen, Waiblingen, Leonberg und Kirchheim/Teck.

Leonberg/Waiblingen/Esslingen/Kirchheim - Am Morgen hat Jürgen Wurmthaler noch den Relex-Bus bis zur Universität Vaihingen benutzt, am Abend zog der Verkehrsdirektor des Verbands Region Stuttgart eine positive Bilanz: „Wir sind mit dem Start und der Resonanz hochzufrieden.“ Seit Sonntag fahren die blauen Busse, die schnell und direkt wichtige Orte miteinander verbinden sollen und dazu noch Komfort wie WLAN, Leselampen, USB-Steckdosen und Gepäckfächer bieten. Die drei X-Linien werden von Schlienz-Tours aus Kernen (Rems-Murr-Kreis) mit 13 neuen Fahrzeugen, die 3 Millionen Euro kosteten, im Auftrag der Region betrieben.

 

Allerdings – und das räumt auch Wurmthaler ein – haben die montagmorgens besonders langen Staus die Expressbusse gebremst. Das erlebte Wurmthaler selbst auf der Strecke Leonberg-Flughafen. Aber auch die anderen Verbindungen (Kirchheim/Teck-Flughafen und Esslingen-Waiblingen) seien davon betroffen gewesen. Zumeist seien die Fahrgäste aber trotz Verspätung schneller am Ziel gewesen, als wenn sie die S-Bahn benutzt hätten, sagt Wurmthaler. Der Fahrplan sei, auch dank dem Einsatz von drei Ersatzbussen, aber eingehalten worden. „Für den ersten Werktag hat das toll geklappt“, sagt Wurmthaler,

Nun gelte es, Erfahrungen mit dem neuen Angebot zu sammeln. Vor allem wie auf Verkehrsspitzen und Staus reagiert werde, müsse noch optimiert werden. Mit manchen Kommunen müssen man wohl erneut über Bevorrechtigungen und Sonderspuren sprechen. Aber auch die Busfahrer müssten sich noch auf manches einstellen, wiewohl Wurmthaler begeistert von der Chauffeurin seines Busses war: „Sie hat Urlauber, die zum Flughafen wollten, auf die Probleme mit dem Stau auf der A 8 und die S-Bahn-Fahrzeiten hingewiesen“, berichtete er. Die Fahrgäste hätten den Komfort gelobt. „Viele haben über die Leselampen gestaunt“, sagte Wurmthaler.

In den Relex-Bussen gilt der VVS-Tarif, bei Feinstaubalarm gelten daher verbilligte Tickets. Die Region rechnet mit einem maximalen Zuschussbedarf von zwei Millionen Euro pro Jahr, dessen Höhe letztlich von der Zahl der Fahrgäste abhängt. Das Land fördert die Linien zum Flughafen mit bis zu 3 Millionen Euro in den nächsten Jahren. Die erste Bewährungsprobe für die Flotte könnte die CMT Mitte Januar werden – bis dahin werden die blauen Busse zum Straßenbild gehören.