Weiterer Rückschlag für die Landesregierung zur geplanten Bildungsplattform „ella“. Ein Gutachten attestiert dem Projekt große Probleme. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) äußerte sich empört.

Stuttgart - Ein Gutachten attestiert der geplanten Bildungsplattform „ella“ große Probleme und zeigt aus Sicht der Opposition im Landtag Fehler der Landesregierung. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) äußerte sich empört. „Die Ergebnisse des Gutachtens können uns definitiv nicht zufriedenstellen. In Teilen hat mich das Gutachten angesichts der technischen Umsetzung schlichtweg entsetzt“, sagte sie am Freitag in Stuttgart.

 

Sie hatte bereits im Februar die Einführung von „ella“ wegen massiver technischer Probleme vorerst gestoppt und ein externes Gutachten in Auftrag gegeben. „ella“ steht für elektronische Lehr- und Lernassistenz. Auch die „Schwäbische Zeitung“ hatte über das Gutachten berichtet.

Prestige-Projekt der Landesregierung

Der SPD-Bildungsexperte Stefan Flust-Blei sagte: „Das Prestige-Projekt der schwarz-grünen Landesregierung endet in einem Fiasko.“ Die Landtags-FDP sprach von einer millionenschweren Blamage für Eisenmann und den auch für Digitalisierung zuständigen Innenminister Thomas Strobl (CDU). Die Panne werde einen zweistelligen Millionenschaden verursachen.

Eisenmann kündigte an, zu prüfen, ob noch eine Lösung basierend auf der vorhandenen Struktur realisiert werden könne oder die Reißleine gezogen werden müsse. „Das werden wir nun in den nächsten Wochen gemeinsam mit dem Gutachter intensiv erörtern und dann eine Entscheidung treffen.“ Beide Optionen gehen nach Überzeugung Fulst-Bleis mit erheblichen finanziellen Unsicherheiten, ungewisser zeitlicher Verzögerung sowie unklaren Erfolgschancen einher.