Eine besondere Protestaktion gegen das Aussterben kleiner Dörfer hat sich ein italienischer Bürgermeister einfallen lassen: Er bietet symbolische Teile der Kommune in der Lombardei zum Verkauf an.

Rom - Aus Protest gegen das Aussterben kleiner Dörfer hat sich ein italienischer Bürgermeister eine besondere Aktion einfallen lassen: Er bietet symbolische Teile der Kommune zum Verkauf an. Es sei eine „Provokation“, um auf die Not der kleinen Gemeinden aufmerksam zu machen, sagte der Bürgermeister von Esino Lario, Pietro Pensa, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. In dem Ort in der Lombardei wohnten nur noch knapp 750 Menschen.

 

Dörfer kämpfen gegen das Aussterben

Zum Verkauf auf einer eigens eingerichteten Internetseite stehen nun eine Dorfbank für 280 Euro, das Ortsschild für 1250 Euro oder das gesamte Rathaus für 200 000 Euro. „Wir wollen eine positive Botschaft vermitteln“, sagte Pensa. In vielen kleinen Orten in Italien gebe es ein kulturelles Erbe, das man nicht verlieren dürfe. Die eingehenden Angebote müssten nun geprüft werden. „Bis jetzt bekomme ich sehr viele Anrufe von Journalisten“, sagte er auf die Frage, ob sich schon viele Interessenten gemeldet hätten.

Überall in Italien kämpfen Dörfer gegen das Aussterben. Manche Orte bieten sogar Häuser für einen Euro zum Verkauf an, damit das Leben dort nicht vollkommen verschwindet.