Nach der Währungsreform muss die soziale Marktwirtschaft erst auf der Straße erstritten werden. In Stuttgart bleibt der Protest nicht friedlich, hier kommt es am 28. Oktober 1948 zu Ausschreitungen.

Steine fliegen. Schaufenster gehen zu Bruch. Der Besitzer des Modehaus Stahl, Friedrich Stahl, wird von der aufgebrachten Menschenmenge übel beschimpft: „Wucherer!“, „Halsabschneider!“ Vor dem Geschäft, in dessen Auslagen wieder feinste Garderobe und Stoffe angepriesen werden, haben sich mehr als 200 Demonstranten versammelt, die am Nachmittag von der Großkundgebung auf dem Karlsplatz herübergeströmt waren. Sie sind zornig, sehr zornig sogar.