Ein Mann steht wegen schwerer Vorwürfe vor dem Stuttgarter Landgericht. Er soll seine Frau über Jahre gefoltert, zur Prostitution gezwungen und wie eine Sklavin gehalten haben. Jetzt haben zwei Gutachter ausgesagt.

Wem sollen die Richter glauben? Auf der einen Seite ist da eine junge Frau, aus Polen stammend. Sie hat in stundenlangen Befragungen vor dem Stuttgarter Landgericht ein furchtbares Martyrium beschrieben. Insgesamt zehn Jahre lang soll sie ihr früherer Ehemann mit Schlägen überzogen, sie gefoltert und zur Prostitution gezwungen haben. Er soll sie unter Drohungen, mit einem Schuldschein über 150 000 Euro und totaler Überwachung mittels Aufzeichnungsgeräten daran gehindert haben, sich zu wehren oder zu fliehen. „Ich hatte Todesangst. Ich war seine Sklavin“, sagt die Frau, die heute an einem geheimen Ort lebt, über diese lange Zeit – und über den Grund dafür, warum sie all das mitgemacht hat.