Das E88 in Birkach geht nach langer Schließung mit einem neuen Konzept an den Start. Für den langfristigen Erfolg werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht.
Bis vor wenigen Jahren war das Familienzentrum E 88 an der Erisdorfer Straße eine viel besuchte Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern aus dem Birkacher Norden. Viele Jahre lang wurde hier nicht nur einmal in der Woche ein Mittagstisch angeboten. Mit Rat und Tat standen Sozialpädagogen und ehrenamtliche Helfer vor allem Frauen zur Seite, wenn es um finanzielle Probleme, Schwierigkeiten in der Schule oder andere Probleme ging. Die meisten Familien im Quartier haben einen Migrationshintergrund oder stammen aus prekären wirtschaftlichen Verhältnissen. Doch mit Beginn der Pandemie war mit dem Angebot Schluss. Julian Schmid von der Mobilen Jugendarbeit Plieningen/Birkach sah mit dem Wegfall der Einrichtung „die Marginalisierung benachteiligter Familien“ in Birkach erheblich verschärft.
Den Weiterbetrieb der Einrichtung verhinderte in der Folge aber nicht nur Corona. Weil ab März 2021 völlig unerwartet auch die freien Mitarbeiter des städtischen Elternseminars dem Familienzentrum nicht mehr zur Verfügung standen, war die Zukunft des E 88 auch ganz ohne Pandemie plötzlich völlig ungewiss. Wegen des Verdachts der Scheinselbstständigkeit war es dem Jugendamt nicht mehr möglich, die freien Mitarbeiter zu beschäftigen.
Mittagessen und Nachhilfe
Die Mobile Jugendarbeit und der ehrenamtliche Arbeitskreis Birkach-Nord, der die Einrichtung verwaltet, feilten seitdem an einem neuen Konzept für den Weiterbetrieb der Einrichtung. Wie sich jetzt zeigt, mit Erfolg: Am Freitag konnte das Familienzentrum im Birkacher Norden mit einem kleinen Fest seinen Neustart feiern.
Wie Julian Schmid und Laura Weinig von der Mobilien Jugendarbeit erklären, soll es nun zunächst mit einen reduzierten Angebot losgehen: An Donnerstagen werde künftig wieder ein Mittagessen in der Einrichtung angeboten, „Nachhilfe findet dienstags statt“, so Weinig. Perspektivisch soll nach den Sommerferien in den aufwendig renovierten Räumen im Tiefparterre des SWSG-Wohnblocks zudem eine Krabbelgruppe Platz finden und ein Angebot zur Berufsorientierung vorgehalten werden.
„Auf lange Sicht wäre es schön, wenn sich auch Eltern aus dem Stadtteil finden, die das übernehmen könnten“, erklärt Schmid. Der Mitarbeiter der Mobilien Jugendarbeit betont, dass weitere ehrenamtliche Helfer für das E 88 ausdrücklich gesucht werden.