Radsport in Stuttgart Einsatz für Radrennen ist nicht ohne Risiken

Das Engagement für den Radsport ist nachvollziehbar. Viele andere Möglichkeiten, den Glanz der einstigen Sporthauptstadt aufzupolieren, gibt es eh nicht, sagt Redakteur Thomas Durchdenwald.
Stuttgart - Stuttgart Sporthauptstadt – war da was? Manch einer mag sich noch an die glanzvollen (und teuren) EM und WM der Leichtathletik erinnern, an internationale Fußballspiele, an Radrennen – und an das begeisterungsfähige Publikum. Vorbei ist das nicht, wenn man bedenkt, dass trotz einer ziemlich desaströsen Saison Zigtausende zum VfB pilgern.
Manches lebt unterm Hallendach weiter – beim Volleyball mit dem Meister aus Stuttgart, beim Handball, Turnen, Tennis und beim Reitsport. Massenhafte Sportbegeisterung war auch bei der Schlussetappe der Deutschlandtour 2018 zu spüren. Insofern ist es verständlich, dass Region und Stadt an diesen Erfolg anknüpfen wollen. Aber: Noch immer wird im Radsport gedopt, wie (was gerechterweise anzumerken ist) in anderen Sportarten auch. Andererseits ist Radfahren längst Massenbewegung geworden. Das Konzept, eine Spitzen- mit einer Breitensportveranstaltung zu kombinieren, leuchtet ein. Viele andere Möglichkeiten, den Glanz der einstigen Sporthauptstadt aufzupolieren, gibt es eh nicht. Für internationale Leichtathletik fehlt ein Stadion. Aber vielleicht glaubt auch niemand mehr daran, dass mit Spitzensport nach all seinen Auswüchsen noch Staat zu machen ist. Zumal Stuttgarts OB eher den schönen Künsten als der schweißtreibenden Leibesübung zugeneigt ist. „Be happy and pay the deficit“, sagte einst der Leichtathletikchef Primo Nebiolo. Frei übersetzt: Seid glücklich und legt drauf. So glücklich, wie sie mancher verklärt, war die Zeit der Sporthauptstadt auch nicht.
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