Ambivalente Gedanken kommen auf, wenn ein Sportler, der gedopt hat, als Vorbild auftritt und für einen guten Zweck sammelt. Nathalie Mainka - Namhafte Spitzensportler – aktuelle oder ehemalige – werden am 3. Oktober wieder mehrere tausend Besucher zum Charity Bike Cup nach Heimerdingen locken. Wo Jan Ullrich auftritt, zieht er noch immer die Massen an. Für viele Hobbysportler ist es ein Höhepunkt, in Gesellschaft mit Prominenten eine Runde zu drehen. Und je mehr Teilnehmer an den Start gehen, desto mehr Geld kommt zusammen. Beim Charity Bike Cup geht es um einen guten Zweck. Der Erlös dieser Veranstaltung – in den vergangenen sieben Jahren waren es rund 200 000 Euro – kommt Kindern aus der Region, die in Not geraten sind, zugute. Die Sportler als Vorbilder. Genau dies bekommt bei der Dopingdiskussion – die nicht nur im Radsport geführt wird – einen faden Geschmack. Kann ein Sportler Vorbild sein, wenn er selbst unerlaubte Substanzen eingenommen hat, um seine Leistung zu steigern, und jahrelang gelogen hat?

 

Aktuell wird der Fall des Nürtinger Dopingsünders Stefan Schumacher im Landgericht Stuttgart verhandelt. Es passt nicht zusammen, wenn der Veranstalter des Charity Bike Cups die Sportjugend des Württembergischen Landessportbundes mit ihrem Präventionsprogramm „cool und clean“ mit ins Boot nimmt, um sich dem Thema Doping „zu stellen“, auf der anderen Seite überführte Dopingsünder als „Zugpferde“ einlädt.