Eine mittlerweile wieder gelöschte Werbung auf der Homepage des schwedischen Modelabels H&M wird im Netz kontrovers diskutiert. Auch unsere Leserschaft spaltet die Anzeige.

Stuttgart - Mit einem Werbefoto, das einen schwarzen Jungen in einem Pulli zeigt, der den Schriftzug „Coolest Monkey in the Jungle“ (Coolster Affe im Dschungel) trägt, sorgt die schwedische Modekette H&M für mächtig Wirbel im Internet. Nicht nur Prominente wie Ex-Tennis-Star Boris Becker oder der kanadische R&B-Sänger The Weeknd zeigen sich erbost – auch viele andere Internetnutzer üben zum Teil heftige Kritik. Es gibt jedoch auch User, die die Aufregung nicht so ganz verstehen können.

 

Auch auf der Facebook-Seite der Stuttgarter Zeitung meldeten sich etliche Kommentatoren zu Wort – und auch hier zeigt sich, dass die Meinungen zu der von vielen Usern als rassistisch empfundenen Werbung stark auseinander gehen.

So glauben einige User nicht, dass H&M vorsätzlich gehandelt habe – vielmehr müsse man in diesem Fall von Unbedachtheit ausgehen, meint zum Beispiel dieser Leser:

Ein anderer Nutzer sieht sogar überhaupt keinen Bezug zum Thema Rassismus:

Dieser Nutzer hält dagegen: Er bezeichnet die Werbung und den Umstand, nicht zu merken, welchen Bezug man damit herstelle, als „Alltagsrassismus“:

Manche drehen den Spieß um – und behaupten, Rassismus beginne erst dann, wenn man einen Bezug herstellen könne:

Auf die Argumentation, viele Menschen mit dunkler Hautfarbe würden solch eine Werbung gar nicht als rassistisch empfinden, reagiert diese Kommentatorin mit deutlichen Worten:

„Schön wäre es, in einer Welt zu leben, in der der Rassismus überwunden ist“ – und man sich gar keine Gedanken über solche Sprüche machen müsste, schreibt diese Leserin:

H&M selbst hat mittlerweile reagiert. Die Modekette entschuldigte sich nach der Kritik im Netz und zog das Bild zurück.