Gleich zwei Unfälle sind am Freitag in der Region beim Grillen passiert. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.
16.05.2010 - 17:50 Uhr
Stuttgart - Egal ob auf Grillpartys in Garagen oder als Heizungsersatz in Wohnungen: Grills in Innenräumen verursachen Kohlenmonoxid, das gefährliche Vergiftungen auslösen kann. Gleich zwei Fälle mit schweren Kohlenmonoxid- Vergiftungen ereigneten sich am Freitag im Südwesten.
Weil sie trotz des schlechten Wetters nicht auf ihren Grillabend verzichten wollten, sind am Freitagabend in Stuttgart fünf Menschen zwischen 13 und 52 Jahren verletzt worden. Nach Polizeiangaben vom Samstag hatten zwei befreundete Familien ihren Grillabend in die Garage verlegt und Fenster und Tore geschlossen, um die Nachbarn nicht zu stören. Durch das beim Grillen entstehende Kohlenmonoxid und die fehlende Belüftung stellte sich bei allen Beteiligten ein leichtes Schwindelgefühl ein. Zwei der Grillfreunde wurden sogar ohnmächtig und konnten gerade noch rechtzeitig ins Freie gebracht werden. Alle fünf Personen wurden mit Verdacht auf eine Kohlenmonoxid-Vergiftung ins Krankenhaus gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte. Drei der Verletzten mussten zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus nach Ulm gebracht werden.
Durch einen als Heizung umfunktionierten Grill sind bei einem Kindergeburtstag in Schwieberdingen (Kreis Ludwigsburg) sechs Kinder und eine Frau verletzt worden. Da in der Wohnung die Heizung nicht funktionierte, hatte der Vater auf der Terrasse einen Grill angezündet und diesen zum Heizen in die Wohnung gestellt, als er nur noch Glut enthielt, teilte die Polizei mit. Zwei Stunden später klagten die Mutter, ihre Tochter und deren fünf Geburtstagsgäste zwischen 10 und 12 Jahren über Atemnot und Schwindelgefühle. Die Geschädigten wurden mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung ins Krankenhaus gebracht, konnten aber am Samstagnachmittag bereits wieder nach Hause gehen. Der 42-jährige Vater muss nun mit einer Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung rechnen, da er den Grill in die Wohnung gestellt hat.