Nach verdeckten Ermittlungen hat die Bundespolizei im Raum Ludwigsburg zwei Syrer festgenommen. Den Männern wird die systematische Einschleusung von ausländischen Staatsbürgern vorgeworfen.

Ludwigsburg - In den frühen Morgenstunden des Dienstags hat die Bundespolizei in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Ludwigsburg zwei syrische Männer im Alter von 33 und 31 Jahren verhaftet. Gleichzeitig sind mit 135 Beamten zehn Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht worden. In Baden-Württemberg wurden sieben Objekte in Ludwigsburg, Steinheim an der Murr und Heilbronn durchsucht. In NRW waren die Polizisten in Herten, Bielefeld und Hiddenhausen unterwegs.

 

Die beiden Männer wurden im Raum Ludwigsburg festgenommen. Die Bundespolizei hatte insgesamt fünf Syrer, einen Iraker, einen Libanesen, einen Türken und einen Deutschen im Alter von 29 bis 52 Jahren im Zusammenhang mit dem Verfahren im Visier. Vorausgegangen waren verdeckte Ermittlungen im Umfeld eines der Verhafteten.

Den Tatverdächtigen werden mehrere Delikte zur Last gelegt, die fast immer im Zusammenhang mit der Einschleusung von ausländischen Staatsangehörigen nach Deutschland stehen. Dem 33-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, mehrere syrische und irakische Staatsangehörige von Griechenland nach Italien beziehungsweise in die Niederlande und letztlich nach Deutschland eingeschleust zu haben.

Gefälschte oder echte Ausweise besorgt

Dafür soll er die ausländischen Staatsangehörigen, die keine Ausweispapiere hatten, an Schleuser im Ausland vermittelt haben. Der Mann kümmerte sich laut Polizei um den Fluss der Schleusergelder oder verschaffte seinen „Kunden“ gefälschte Ausweisdokumente oder echte Ausweise.

Die Vermittlung von gefälschten Ausweisdokumenten wird dem 31-Jährigen zur Last gelegt. In mindestens zwei Fällen soll er mit dem 33-jährigen Verhafteten gemeinsame Sache gemacht haben.

Darüber hinaus wirft die Staatsanwaltschaft mehreren Beschuldigten vor, Bankkredite in betrügerischer Absicht beantragt und erhalten zu haben. Zu diesem Zweck sollen die Männer unter anderem Lohnabrechnungen, Aufenthaltsbescheinigungen und Ausweise für die Antragsteller gefälscht oder hergestellt haben.

Einer der verhafteten Männer soll zudem Mitglied oder Unterstützer einer terroristischen Vereinigung im Ausland, der sogenannten „Dschabhat Fath asch-Scham“, der früheren „al-Nusra-Front“ sein. Die Ermittlungen dauern weiter an.