Der Polizei gelingt ein empfindlicher Schlag gegen ein Dopinghändler-Netzwerk. Auch in Baden-Württemberg werden Objekte durchsucht.

Ermittler des Zolls haben ein Netzwerk von mutmaßlichen Dopingmittel-Händlern zerschlagen. Wie das Zollfahndungsamt München am Freitag mitteilte, wurden zwölf Wohnräume und eine Lagerstätte in Baden-Württemberg Bayern, Hessen, Niedersachsen sowie Nordrhein-Westfalen durchsucht. Dabei wurden rund 2700 Flaschen und Dosen mit Selektiven Androgenrezeptor-Modulatoren (SARM) entdeckt. Sie sollen Kraft und Muskelaufbau steigern.

 

Zwei Brüder, die den Doping-Handel von einem Lager in Frankfurt am Main aus organisiert haben sollen, sitzen den Angaben zufolge in Untersuchungshaft. Die beiden seien Mitte Juni festgenommen worden. Andere Durchsuchungen seien später erfolgt. Verdächtigt werden elf Menschen im Alter von 19 und 43 Jahren, die die Doping-Präparate versandt und angenommen haben sollen.

Dopingmittel aus Bulgarien

Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die aus Bulgarien in großen Mengen eingeschmuggelten Dopingmittel in Frankfurt gelagert, verpackt und per Post in Einzelsendungen versandt wurden. Laut einem Sprecher war ein Großteil der Ware für Abnehmer in Deutschland bestimmt. Der Rest ging demnach größtenteils in andere westeuropäische Länder.

In den vergangenen zwei Jahren soll ein Gesamtverkaufswert von rund 2,7 Millionen Euro zusammengekommen sein. Die Ermittlungen unter anderem wegen Verdachts des gewerbs-, bandenmäßigen und unerlaubten Handeltreibens mit Dopingmitteln dauerten an.