Eine Analyse bescheinigt Stuttgart eine hohe hohe Kaufkraft und Attraktivität im nationalen Vergleich. Regional liegen aber Ludwigsburg und Sindelfingen vorn. Und: der Onlinehandel gewinnt. Die Center-Managerin des Milaneo, Andrea Poul, nimmt dies zum Anlass für weitere Forderungen.

Stuttgart - Die Analyse der IHK Region Stuttgart zur Kaufkraft und zur Attraktivität von Einzelhandelsstandorten löst in der Branche weitere Reaktionen aus. So rangiert die Einkaufsstadt Stuttgart im nationalen Vergleich vergleichsweise gut, in der Region holt sie gegenüber den Standorten Ludwigsburg, Backnang und Sindelfingen/Böblingen aber kaum auf. Wie andere Experten sieht Andrea Poul, die Center-Managerin des Milaneo, vor allem den Onlinehandel als größte Gefahr. Ansonsten bescheinigt sie Stuttgart eine gute Entwicklung, fordert aber weniger Regulierung – etwa bei den Ladenöffnungszeiten.

 

Mehr Kaufkraft durch Zuzug

„Stuttgart profitierte als Einzelhandelsstandort in den letzten fünf Jahren erheblich von Veränderungen auf der Angebots- und auf der Nachfrageseite“, sagt Poul auf Anfrage unserer Zeitung. Die Zahl der Einwohner sei enorm gestiegen und damit die einzelhandelsrelevante Kaufkraft. Gleichzeitig hätten sich Milaneo und Gerber, „seit letztem Jahr ergänzt durch den Einzelhandel im Dorotheenquartier, erfolgreich am Markt etabliert“. Sie hätten die Umsätze in Stuttgart erheblich ansteigen lassen.

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„Anreize für Kunden schaffen“

Allerdings sieht Poul diese Entwicklung durch den wachsenden Onlinehandel gefährdet. „Dieser Anteil geht also zu Lasten der stationären Umsätze, wirkt also zentralitätsdämpfend“, sagt Poul. Sie spricht sich „generell gegen zu viel Regulierung“ aus, die „die Kunden aus den Innenstädten fernhält.“ Dazu zählt Poul Sortiments- und Flächenbeschränkungen, aber auch die Ladenöffnungszeiten. Zuvor hatte schon die City-Managerin Bettina Fuchs dafür plädiert, die Erreichbarkeit der Stuttgarter Innenstadt zu verbessern und den Bau neuer Parkhäuser am Cityring gefordert.