Immer mehr Funktionäre aus der eigenen Partei drängen Giorgos Papandreou dazu, mit der Opposition über eine Übergangsregierung zu verhandeln.

Athen - Kurz vor der geplanten Vertrauensabstimmung im Parlament nimmt der Druck auf den griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou weiter zu. Auch immer mehr Funktionäre seiner Partei drängen ihn dazu, mit der Opposition über die Bildung einer Übergangsregierung zu verhandeln.

 

Mehrere Abgeordnete der beiden großen Parteien, der sozialistischen Pasok und der bürgerlichen Nea Dimokratia (ND), unterzeichneten ein Dokument, in dem sie zur Bildung einer „Regierung der Nationalen Einheit“ aufrufen. Dieses Dokument sollen „dutzende Abgeordnete“ unterzeichnet haben. Es wurde aber zunächst zurückgehalten. Falls es in den kommenden Tagen nicht zur Bildung einer Übergangsregierung komme, dann wollen die Abgeordneten ihren Aufruf veröffentlichen, wie der Abgeordnete der Sozialisten Ntinos Vrettos am Freitag im griechischen Rundfunk sagte.

Gesundheitsminister Andreas Loverdos warnte Papandreou davor, nach einem für ihn möglichen positiven Ausgang des Vertrauensvotums zu versuchen, weiter alleine zu regieren. Es wäre nicht richtig, die Stimme der Abgeordneten der Regierungspartei praktisch „zu stehlen“.

Papandreou hatte versprochen, falls die Vertrauensabstimmung für ihn positiv ausgehe wolle er Verhandlungen mit der Opposition zur Bildung einer Übergangsregierung aufnehmen. Falls Papandreou dies nicht mache,„werde ich nicht mehr Mitglied dieser Regierung sein“, teilte Loverdos schriftlich mit.

Auch andere hochrangige Funktionäre der Sozialisten verbinden ein mögliches „Ja“ für Papandreou bei der in der Nacht zum Samstag geplanten Vertrauensabstimmung mit sofortigen Verhandlungen zur Bildung einer Übergangsregierung.