Ob die Stadt Sindelfingen den klassischen Weg verlässt, könnte sich bis 2021 entscheiden. Dann steht die große Sanierung des Badezentrums an. Die würde um die 35 Millionen Euro kosten. „Die Frage ist: Investieren wir das selber? Suchen wir einen Investor? Oder gibt es eine ganz neue Struktur für die Bäder? Das werden wir alles prüfen lassen, aber auch, wie man das Bad künftig betriebswirtschaftlich führen kann“, kündigt Christian Keipert an, der Chef des Bäderamtes. Die endgültige Entscheidung treffe natürlich der Gemeinderat.

 

Bislang habe man sich eher auf die Frage konzentriert, wie man sich im Markt künftig positionieren wolle. Bei der Eröffnung 1976 war das Badezentrum das größte Hallenbad der damaligen Bundesrepublik. Noch immer ist es das größte Sport- und Hallenbad der Region Stuttgart. Nun wolle man Familien als Zielgruppe stärker in den Fokus rücken, ohne den Sport zu vernachlässigen. Am profitabelsten sei aber die Sauna. „Wellness und Erholung, das ist der Bereich, wo man Geld verdient“, sagt Keipert, der aus Leonberg stammt. Dennoch belaufe sich das Minus der Bäder im Schnitt auf 3,6 Millionen Euro. Weshalb sind dann die Eintrittspreise niedriger als in Leonberg? „Unsere Bäder sind einfach durch die schiere Größe weniger profitabel. Da ändern auch 50 Cent mehr oder weniger nichts daran“, meint der Sportamtsleiter.