Bei der Regionalwahl im Mai gehen Heike Schiller und Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn für die Grünen als Spitzentandem ins Rennen. Dabei will Kuhn „gestalterisch präsent“ sein.

Stuttgart - Mit der amtierenden Regionalrätin Heike Schiller und dem Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn an der Spitze ziehen die Stuttgarter Grünen in die Regionalwahl, die zeitgleich mit der Kommunal- und Europawahl am 25. Mai stattfindet. Schiller, die auf dem ersten Listenplatz kandidiert, erhielt am Donnerstagabend auf der nur spärlich besuchten Kreismitgliederversammlung 53 Stimmen, fünf Mitglieder votierten gegen sie. Kuhn auf Rang zwei bekam 53 von 59 abgegebenen Stimmen.

 

Kuhn will „gestalterisch präsent“ sein

Schiller betonte in ihrer Bewerbungsrede die Bedeutung des Themas Nahverkehr für die Region: Die Grünen setzten sich dafür ein, die Qualität der Mobilität weiter zu verbessern. Kuhn rechtfertigte seine erstmalige Kandidatur fürs Regionalparlament damit, dass dort auch über das „Wohl und Wehe der Stadt“ mitentschieden werde: „Deswegen ist es gut, wenn der Stuttgarter OB dort aktiv und gestalterisch präsent ist“, sagte der Rathauschef. Auch er würdigte die jüngste Einigung im Kompetenzstreit zwischen Region und Landkreisen beim Thema Öffentlicher Nahverkehr . Die Region habe gezeigt, dass „sie sich selbst einigen kann und nicht von der Landespolitik geeinigt werden muss“. Kuhn sagte, er wolle mit seiner Bewerbung zu einem guten Ergebnis für die Grünen beitragen: „Wie Wahlkampf geht, weiß ich noch.“

Ehemalige Bundestagabgeordnete geht ins Rennen

Erneut nominiert wurden in der Folge auch die derzeitigen Mandatsträger Irmela Neipp-Gereke (3) und Michael Lateier (4). Überraschend kündigte dann die frühere Bundestagsabgeordnete Antje Vogel-Sperl ihre Kandidatur für Listenplatz fünf an, auf den die Kandidatenfindungskommission zuvor Margit Riedinger gesetzt hatte. Vogel-Sperl, ehemals auch persönliche Mitarbeiterin des früheren Grünen-Fraktionsvorsitzenden und heutigen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, unterlag bei der Kampfabstimmung jedoch klar. Im Kampf um Platz 7 hatte sie dann aber gegen die abwesende Kerstin Steglich die Nase vorn. Auch Mark Breitenbücher (6) sah sich parteiinterner Konkurrenz gegenüber, behielt aber gegenüber dem ursprünglich auf Platz 12 rangierenden Ulrich Dilger die Oberhand. Dilger verdrängte schließlich Johannes Közle von Rang 8.

In der derzeitigen Regionalversammlung stellen die Grünen 16 von 91 Parlamentariern, sechs Mitglieder der Fraktion stammen aus der Landeshauptstadt.