Nach dem Inkrafttreten eines dreimonatigen Ausnahmezustands in der Türkei, rät das Auswärtiges Amt Reisenden weiter zu „äußerster Vorsicht“. Ausweispapiere sollte man ständig griffbereit haben.

Berlin - Nach der Verhängung des Ausnahmezustands in der Türkei hat das Auswärtige Amt Reisenden dringend empfohlen, immer ein gültiges Ausweisdokument mit sich zu führen. „Ausgangssperren können nun überall kurzfristig verhängt und allgemeine Personenkontrollen jederzeit durchgeführt werden“, heißt es in einem am Donnerstag aktualisierten Reisehinweis. Das Ministerium riet weiter „zu äußerster Vorsicht“, insbesondere bei Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen in Ankara und Istanbul.

 

Als Reaktion auf den gescheiterten Putsch hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwochabend einen dreimonatigen Ausnahmezustand verhängt. Dies sei notwendig, um rasch „alle Elemente entfernen zu können“, die in den Putschversuch verstrickt seien. Er versicherte, der Ausnahmezustand werde die Demokratie nicht einschränken und diene vielmehr ihrem Schutz.

Am Freitagabend hatte eine Gruppe von Militärs versucht, die Macht zu übernehmen, doch wurde der Putsch niedergeschlagen. Erdogan macht seinen Rivalen, den islamischen Prediger Fethullah Gülen, für den versuchten Umsturz verantwortlich.

In der Folge wurden tausende Soldaten, Polizisten und Beamte unter dem Verdacht festgenommen, an dem Putschversuch beteiligt gewesen zu sein. Zehntausende weitere Staatsbedienstete, darunter Richter, Staatsanwälte, Hochschuldozenten und Lehrer wurden entlassen oder versetzt. Die EU und die Bundesregierung reagierten besorgt.