Dass der RFV Leonberg ein Turnierangebot für Jugendliche anbietet – am Freitag beginnen im Reiterzentrum die Prüfungen der dreitägigen Nachwuchsveranstaltung –, wird Heike Glänzer freuen, wenn sie am 1. Juli ihre neuen Arbeitsstelle im Tilgshäusle antritt. Die 54-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin ist die neue Betriebsleiterin und will einen Schwerpunkt auf die Jugendarbeit legen.

Leonberg - Wenn die Reiter des RFV Leonberg ab dem Freitag, 19. Juni, ihr mittlerweile traditionelles Jugendturnier auf ihrer Anlage im Tilgshäusle ausrichten, dann heißt es wieder: durch die ganze Bahn wechseln, Schlangenlinien oder Galoppwechseln vor den Augen der aufmerksamen Richter präsentieren, das Viereck verkleinern und vergrößern, einfacher Galoppwechsel, rückwärts richten und Zügel aus der Hand kauen lassen. Oder aber mit hohem Tempo über die Hindernisse jagen – und das möglichst fehlerfrei.

 

Ein vielfältiges Programm erwartet die jungen Dressur- und Springreiter der Altersklasse U 18. Von der Führzügelklasse bis zum abschließenden Springen der Klasse L mit Stechen werden Konkurrenzen ausgetragen (siehe auch den Zeitplan). Erwartet werden Teilnehmer aus der gesamten Region. Vom gastgebenden RFV Leonberg rechnen sich einige Teilnehmer eine vordere Platzierung aus. So werden beispielsweise Enya Keilbach mit ihrem Erfolgspony Chakka WWE oder Pauline Wangenheim im Sattel von Dusty versuchen, im Dressurviereck ihren Heimvorteil zu nutzen. Auch im Springen wollen Talente aus Leonberg ein Wörtchen mitreden: Wie beispielsweise Nina Kaupp: Die süddeutsche Meisterin im Pony-Springsport gehört mit Campino zu den Favoriten. Für die optimalen Wege im Parcours ist ein Altbekannter und dem RFV Leonberg eng verbundener Profi verantwortlich: Klaus Öhlschläger war über 30 Jahre Reitlehrer im Reit- und Fahrverein.

Bis auf weiteres nicht mehr auf dem Programm steht das Vielseitigkeitsreiten quer durch das Gelände rund um die Reitanlage. „Das ist immer mit viel Aufwand verbunden“, sagt Florian Adam, beim RFV zuständig für die Pressearbeit. Zudem seien einige Buschreiter, die bislang teilgenommen haben, dem Jugendalter bereits entwachsen. Ob es in Zukunft eine Alternative für diesen Wettbewerb geben wird, lässt Adam noch offen.

Dass der RFV Leonberg ein Turnierangebot für Jugendliche anbietet, wird Heike Glänzer freuen, wenn sie am 1. Juli ihre neuen Arbeitsstelle im Tilgshäusle antritt. Die 54-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin, die momentan noch in Ichenhausen bei Günzburg zu Hause ist, ist die neue Betriebsleiterin. Diese Aufgabe hatte zuletzt bis zum Mai Cornelia Malchin-Zimmermann inne. Heike Glänzer wird sich künftig nicht nur um den Betrieb kümmern, sondern ist auch die Leiterin des Personals sowie zuständig für den Schulbetrieb. „Zuletzt hatte sich keiner verantwortlich gefühlt, um eine Linie reinzubringen, das wollen wir ändern“, sagt der RFV-Vorsitzende Dieter Berg.

Heike Glänzer freut sich auf die neue Herausforderung. „Leonberg ist einer der größten Vereine im Land.“ Ihr Motto lautet: Alles Lebende geht vor. Doch nicht nur die Betreuung der Pferde ist ihr wichtig, sondern auch die Zufriedenheit der so genannten „Einsteller“. Sie sei aber nicht der Revolutionär, der komme und alles anders machen wolle. „Ich werden den Betriebsablauf erst einmal kennenlernen und dann schauen, wo was zu verbessern ist, das muss aber im Team passieren.“ Sie will sich nicht nur um die Frühförderung, also um die Jüngsten, kümmern, sondern auch um Späteinsteiger. „Wichtig ist auch, das Gesellschaftliche zu pflegen. „Der Vorteil von Leonberg ist, dass es hier ein bewirtetes Reiterstüble gibt.“

In den 80erJahren studierte Glänzer, die ursprünglich aus Bochum stammt, Sozialarbeit und war eine Zeit lang in einem Kindergarten tätig. Reiten war ihr Hobby, das sie später zum Beruf gemacht hat. Ihre Bereiterlehre absolvierte sie in Osnabrück, wechselte Ende der 80er Jahre zum RFV Stuttgart am Kräherwald. Dort machte sie auch den Pferdewirtschaftsmeister. Von 1999 bis 2006 war sie beim RFV Kornwestheim tätig, seit 2006 beim RFV Weilheim/Teck. In der Zwischenzeit ist sie in Leonberg auf Wohnungssuche. Denn sie will vor Ort sein, wenn sie ab dem 1. Juli unterm Engelberg arbeitet.