Zwei Beamte sollen Schmerzen von Polizeipferden in Kauf genommen und die Tiere geschlagen und gequält haben. Strafbefehle akzeptierten die Polizisten nicht. Jetzt müssen sie trotzdem zahlen

Das Amtsgericht Mannheim hat zwei Polizisten der Reiterstaffel Mannheim wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz zu hohen Geldstrafen verurteilt. Den Beamten wurde zur Last gelegt, gleich in mehreren Fällen Dienstpferde in einem erheblichen Ausmaß unter anderem mit einer Reitgerte geschlagen, mit einem Klappersack voller Konserven gequält sowie eine Pfefferpaste am Futtertrog angebracht zu haben. Die Polizisten hatten Schmerzen der Tiere laut Staatsanwaltschaft billigend in Kauf genommen und gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. Die Kammer wertete die Vergehen als Rohheit.  

 

Nach dem Urteil muss einer der beiden Beamten 14 000 Euro Geldstrafe zahlen. Dem 41-Jährigen wurde außerdem für zwei Jahre der Umgang mit Tieren verboten. Der zweite Polizist, ein 57 Jahre alter Mann, wurde zu 9200 Euro Strafe verurteilt. Die Taten ereigneten sich in den Jahren 2019 bis 2021.

Die Angeklagten hatten die Vorwürfe beim Prozessauftakt zurückgewiesen. Der ältere Angeklagte rechtfertigte drei Schläge mit einer Gerte auf das Gesäß des Pferdes Corleone beispielsweise damit, er habe verhindern wollen, dass sich das Tier auf die Hinterbeine stelle. Der jüngere Beamte erklärte, Klappersäcke seien ein „normales Arbeitsutensil“, um Pferde an Reize und Lärmpegel zu gewöhnen.