Die Frauen des TSV Plattenhardt bleiben nach einem 0:3 im Relegationsendspiel Landesligist. Die Gründe: eigene Schwächen – aber auch eine unerwartete Gegenspielerin.

Münchingen - Die Enttäuschung hat sich in Grenzen gehalten – bei den Fußballerinnen des TSV Plattenhardt, ihrem Trainer Steven Riechers und auch beim Abteilungsleiter Volker Straub. 0:3 lautete das Ergebnis aus Sicht der Weilerhau-Kickerinnen am gestrigen Sonntagnachmittag im finalen Relegationsspiel beim TSV Münchingen. Damit bleibt der Gegner ein weiteres Jahr in der Verbandsliga, während Riechers und die Seinen die Chance auf den zweiten Aufstieg in Serie verpasst haben. Die Erwartungen hatten sie in dieser Saison freilich sowieso schon übererfüllt. Von September an werden sie einen neuen Anlauf in der Landesliga unternehmen.

 

„Wir haben nicht unverdient verloren“, sagte Riechers nach dem Schlusspfiff vor rund 200 Zuschauern – die meisten davon aus Plattenhardt. Nachdem es den Plattenhardterinnen schon in den ersten 45 Minuten kaum einmal gelungen war, ihr Spielkonzept auf den Kunstrasenplatz zu bringen, schafften sie es nach der Pause gar nicht mehr. Die Folge: kein einziger Torabschluss in Durchgang zwei. Dabei war die Partie bis dahin noch völlig offen gewesen.

Die Münchingerinnen, die in der Punkterunde gerade einmal ein einziges von elf Heimspielen gewonnen hatten, versuchten ihr Glück zunächst vergeblich mit Distanzschüssen. Demgegenüber hatte Plattenhardts Torjägerin Sabrina Rößner nach gut einer halben Stunde zwei dicke Möglichkeiten auf dem Fuß, ihr Team in Führung zu bringen. Doch im ersten Fall legte sie sich den Ball ein wenig zu weit vor, und im zweiten fand sie ihre Meisterin in der Keeperin Hanna Haug, die stark parierte. Für die 29-Jährige, die auch schon beim VfL Sindelfingen in der zweiten Liga im Tor gestanden ist, war es erst der zweite Saisoneinsatz. „Hanna trainiert nur ab und an mit. Wir haben uns aber in dem wichtigen Spiel aufgrund ihrer Erfahrung und der Ruhe, die sie ausstrahlt, für sie entschieden“, sagte der Münchinger Trainer Michael Maier, für den es das letzte Spiel an der Seitenlinie war. In der neuen Runde werden eben Hanna Haug sowie die Offensivspielerin Lisa Lang die Mannschaft als Trainerduo anführen.

Dass die Plattenhardterinnen letztlich chancenlos waren, lag aber aber nicht nur an Haug, die wie angedeutet nach dem Seitenwechsel arbeitslos war, sondern auch an der eigenen Spielweise. Viele einfache Ballverluste und eine fehlende Konsequenz in allen Aktionen zogen sich durchs Plattenhardter Tun. Vieles blieb Stückwerk, vieles dem Zufall überlassen. „Unsere Zentrale vorne mit Natalie Müller war abgeschaltet, auch wenn sie viel gearbeitet hat“, sagte Riechers. Und als der Trainer 15 Minuten vor Schluss auch noch seine verletzte Kapitänin Josephine Straub vom Platz nehmen musste, war die Niederlage besiegelt. „Ihren Ausfall können wir nicht kompensieren“, sagte der Coach.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Münchingerinnen nach Toren der Verteidigerin Julia Rau, die nach einem Eckball mit dem Kopf erfolgreich war (53.), und Jennifer Chrz (69.) bereits mit 2:0. Der dritte Treffer fiel schließlich, als Josphine Straub an der Torauslinie behandelt wurde. Annika Mauch überwand Daniela Rippler erneut mit einem Kopfball (78.). Der Plattenhardter Torfrau war zu verdanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Gegen Julia Rau und Lisa Lang hatte sie zuvor hervorragend pariert.

TSV Münchingen:
Haug – Rau, Heidt, Pfeiffer – Chrz, Biermann, Welz, Mauch – Volk (81. Schaaf) – Lang, Demeter (63. Kalinka).

TSV Plattenhardt:
Rippler – Behles, Kerstin Götz, Tihanyi, Class – Justine Straub, Josephine Straub (80. Melanie Müller), Schade (83. Jöhnk) – Radsch (46. Namdar, 75. Demertzi), Natalie Müller, Rößner.