Von Verhältnissen wie vor fünf Jahren ist man noch weit entfernt, doch im Landkreis kommen wieder deutlich mehr Flüchtlinge an. Kreis und Kommunen müssen Kapazitäten aufbauen.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Waiblingen - Die Zahl der Flüchtlinge, die in den Rems-Murr-Kreis kommen, hat sich in jüngster Zeit verdoppelt. Das hat der Landrat Richard Sigel jetzt in einem Schreiben den Rathausverantwortlichen der Städte und Gemeinden mitgeteilt.

 

Der Kreis sei nicht zuletzt auch durch die Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise 2015 und 2016 gut aufgestellt. Doch ein „aktueller Brandbrief“ der für Justiz und Migration zuständigen Ministerin Marion Gentges (CDU) lasse darauf schließen, dass das Land bei der Erstunterbringung von Flüchtlingen bald am Limit sein könnte und dann wieder schneller in die Fläche verteile. Das wiederum könnte auch im Rems-Murr-Kreis zu Engpässen führen, warnt der Landrat.

Die Vorhaltereserven wurden kontinuierlich reduziert

Seit 2017 habe das Land den Landkreisen nämlich die Vorhaltereserven in der Flüchtlingsunterbringung kontinuierlich reduziert. Die Auslastung habe seit 2020 bei mindestens 80 Prozent liegen müssen, sonst wäre der Landkreis auf den Kosten sitzen geblieben. Stattdessen würde das Land Kapazitäten als Puffer schaffen, so das Versprechen – das, so Sigel, jetzt auf eine Bewährungsprobe gestellt werden könnte. Wichtig für die kommunale Ebene sei vor allem, dass die für den nun notwendigen Aufbau entstehenden Kosten auch mit dem Land abgerechnet werden dürften.