Seit mehr als 100 Jahren kümmert sich der Schwäbische Albverein um die Wanderwege im Kreis. Jetzt aber fürchtet man, beim Wanderkonzept für die Gartenschau ins Hintertreffen zu geraten. Der Anlass für die Sorge ist das fünfjährige Bestehen des Remstal-Höhenwegs, den der Tourismusverein Remstalroute für sich reklamiert.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Zum fünfjährigen Bestehen des Remstal-Höhenwegs haben sich die Verantwortlichen neulich kräftig auf die eigene Schulter geklopft. Stefan Altenberger, der Bürgermeister von Kernen und Vorsitzende des Tourismusvereins Remstal-Route, meinte sogar, der Wanderweg sei eine Art Keimzelle für die interkommunale Gartenschau 2019 gewesen: „Es kann gut sein, dass die Schau so nicht zustande gekommen wäre, wenn wir uns für den Höhenweg nicht so vernetzt hätten“, sagte Altenberger bei einem Pressegespräch Ende Oktober.

 

Beim Schwäbischen Albverein sieht man das etwas anders. Denn der Verein kümmert sich seit mehr als einem Jahrhundert um den Remstal-Wanderweg – eine Route, die gewissermaßen mit dem Höhenweg in Konkurrenz steht. Roland Luther, der Gauvorsitzende des Albvereins, erklärt die Unterschiede: „Unser Ziel ist vor allem, den Wanderern die Schönheit der Natur zu zeigen. Der Remstal-Route ist es dagegen besonders wichtig, dass der Weg in die Städte führt. Gaststätten und Einheimische sollen ja etwas am Tourismus verdienen.“ Das ist aus Luthers Sicht zwar verständlich, doch es zeige, dass man beim Albverein und dem Tourismusverein verschiedene Vorstellungen habe.

So verschieden, dass man vor der Einführung des Höhenwegs vor fünf Jahren nicht auf einen gemeinsamen Nenner kam. Der Albverein beharrte auf einen Ausbau seines eigenen Weges, die Remstal-Route wollte eine neue Strecke. Als Resultat existieren seitdem zwei verschiedene Routen. „Wobei der Höhenweg hinter Schorndorf großteils auf Albverein-Wegen verläuft“, wie Luther betont. Die Beschilderung des Tourismusvereins sei im Übrigen „katastrophal“. Die Situation sei auch aus einem weiteren Grund unbefriedigend: „Die Strecke ist von zwei verschiedenen Organisatoren gleichzeitig ausgeschildert – das können wir doch bei der Gartenschau 2019 nicht so lassen“, findet der Gauvorsitzende.

Das Thema Wandern, so wollen es die 16  an der Schau beteiligten Kommunen, soll bei dem Event eine große Rolle spielen. Ein Planungsbüro ist damit beauftragt, ein Wanderkonzept zu erstellen: Ein Netz aus einheitlich beschilderten Wegen soll die verschiedenen Attraktionen miteinander verbinden, Spaziergänger sollen genauso auf ihre Kosten kommen wie erfahrene Wanderer.

Doch beim Albverein befürchtet man jetzt, dass der wesentlich jüngere Höhen- ihrem alten Remswanderweg den Rang abläuft. Schließlich verfügten die Profis der Remstal-Route über die Mittel, ihren Höhenweg im großen Stil öffentlich bekannt zu machen. „Dabei ist doch überall Konsens, dass unser Weg der bessere ist. Und die Basis für alles, was für die Gartenschau kommt“, sagt Luther.

Die Remstal Gartenschau 2019 Gesellschaft, die das Wanderkonzept federführend begleitet, beschwichtigt indes: „Der Schwäbische Albverein ist für uns ein wichtiger Partner“, sagt die Pressesprecherin Sabeth Flaig. Die Hauptwanderwege des Vereins würden in das Konzept integriert.

Aber auch unabhängig von den Kompetenzstreitigkeiten mit der Remstal-Route macht man sich beim Albverein Gedanken, wie die Zukunft des Wanderns aussehen könnte. So planen die Mitglieder etwa ein Patenschaftsprojekt, bei dem Schulklassen sich einmal wöchentlich um einen Abschnitt eines Wanderwegs kümmern. „Die Schulen sind davon sehr angetan“, sagt Roland Luther. Auch die Ausbildung von Remstalwanderführern hält er für machbar. Die Kandidaten müssten sich in der Gegend zurechtfinden sowie Tiere und Pflanzen kennen. Sie könnten Besuchern während der Gartenschau – aber auch danach – das Remstal zeigen.

Beim Schwäbischen Albverein sieht man das anders. Denn der Verein kümmert sich seit mehr als einem Jahrhundert um den Remstal-Wanderweg – einer Route, die gewissermaßen mit dem Höhenweg in Konkurrenz steht. Roland Luther, der Gauvorsitzende des Albvereins, erklärt die Unterschiede: „Unser Ziel ist es vor allem, den Wanderern die Schönheit der Natur zu zeigen. Der Remstal-Route ist es dagegen besonders wichtig, dass der Weg in die Städte führt. Gaststätten und Einheimische sollen ja etwas am Tourismus verdienen.“ Das ist aus Luthers Sicht zwar verständlich, doch es zeige: Man habe beim Albverein und dem Tourismusverein andere Vorstellungen.

Ein Wanderkonzept für die Gartenschau ist in Auftrag

So anders, dass man vor der Einführung des Höhenwegs vor fünf Jahren nicht auf einen gemeinsamen Nenner kam. Der Albverein beharrte auf einen Ausbau seines eigenen Weges, bei der Remstalroute wollte man eine neue Strecke. Als Resultat existieren seitdem zwei verschiedene Routen. „Wobei der Höhenweg hinter Schorndorf großteils auf Albverein-Wegen verläuft“, betont Luther. Die Beschilderung des Tourismusvereins sei im Übrigen „katastrophal“. Die Situation sei auch aus einem weiteren Grund unbefriedigend: „Die Strecke ist von zwei verschiedenen Organisatoren gleichzeitig ausgeschildert – das können wir doch bei der Gartenschau 2019 nicht so lassen“, findet der Gauvorsitzende.

Das Thema Wandern, so wollen es die 16  an der Schau beteiligten Kommunen, soll bei dem Event eine große Rolle spielen. Ein Planungsbüro ist damit beauftragt ein Wanderkonzept zu erstellen: Ein Netz aus einheitlich beschilderten Wegen soll die verschiedenen Attraktionen miteinander verbinden, Spaziergänger sollen genauso auf ihre Kosten kommen wie erfahrene Wanderer.

Albverein will Schulen für Weg-Patenschaften gewinnen

Doch beim Albverein fürchtet man jetzt, dass der wesentlich jüngere Höhenweg ihrem alten Remswanderweg den Rang abläuft. Schließlich verfügten die Profis von der Remstalroute über die Mittel, ihren Höhenweg im großen Stil öffentlich bekannt zu machen. „Dabei ist doch überall Konsens, dass unser Weg der bessere ist. Und die Basis für alles, was für die Gartenschau kommt“, ist Luther überzeugt. Die Remstal Gartenschau 2019 GmbH, die das Wanderkonzept federführend begleitet, beschwichtigt indes: „Der Schwäbische Albverein ist für uns ein wichtiger Partner“, sagt deren Pressesprecherin Sabeth Flaig. Die Hauptwanderwege des Vereins würden in das Konzept integriert.

Aber auch unabhängig von den Kompetenzstreitigkeiten mit der Remstalroute macht man sich beim Albverein Gedanken, wie die Zukunft des Wanderns aussehen könnte. So planen die Mitglieder etwa ein Patenschaftsprojekt, bei dem Schulklassen sich einmal wöchentlich um einen Abschnitt eines Wanderwegs kümmern. „Die Schulen sind davon sehr angetan“, sagt Roland Luther. Auch die Ausbildung von Remstalwanderführern hält er für machbar. Die Kandidaten müssten sich in der Gegend zurecht finden sowie Tiere und Pflanzen kennen. Sie könnten Besuchern während der Gartenschau – aber auch danach – das Remstal zeigen.