Mittlerweile haben die Renninger jede Menge Möglichkeiten erhalten, sich über die fünf Bürgermeisterkandidaten zu informieren. Zum Abschluss hat die Leonberger Kreiszeitung die Bewerber Wolfgang Faißt, Dennis Metzulat, Helmut Epple, Ulrich Raisch und Alfred Wilhelm noch einmal einzeln zu Wort gebeten, um sich – auf maximal elf Zeilen – zu drei Fragen zu äußern.

 
Herr Faißt, Sie haben 2015 als Landrat kandidiert. Was hat Sie dazu bewogen? Glauben Sie, dass manche Renninger Ihnen das noch nachtragen?
Faißt: Nachdem ich aus dem Rems-Murr-Kreis angefragt worden war, war es keine Entscheidung gegen Renningen, dass ich mich als Landrat beworben hatte, sondern der Reiz der neuen Aufgabenstellung. Als es dann nicht klappte, brach für mich keine Welt zusammen, sondern ich bleibe gerne mit Herz und Seele Bürgermeister. Die vielen aufrichtig positiven Reaktionen darauf, dass ich in Renningen bleibe, machten mir deutlich, wo ich hingehöre.
Herr Metzulat, Sie haben, bis auf Besuche im Gemeinderat, keine politische Vorerfahrung. Wie möchten Sie das ausgleichen?
Metzulat: Ich beschäftige mich seit Jahren mit der großen Politik und der Politik in unserer Gemeinde. Es geht darum, Interessengruppen zusammenzubringen, Kompromisse auszuloten und mit diplomatischem Fingerspitzengefühl Strömungen zu erkennen. Als Betriebsrat war ich zwei Jahre für die Verhinderung des Stellenabbaus von 700 Mitarbeitern verantwortlich. Als Assistent in der Geschäftsleitung habe ich meine Fähigkeiten abgerundet.
Herr Epple, Ihre erste Bürgermeisterkandidatur verlief nicht sehr erfolgreich, im ersten Wahlgang in Weissach 2014 waren es 0,5 Prozent. Warum versuchen Sie es erneut, und was soll diesmal anders werden?
Epple: Kleines Zwischentief, nach dem Hoch beim erfolgreichen Bürgerentscheid 2007 und gutem Ergebnis bei der Kommunalwahl 2009. Jetzt guter Zuspruch in Renningen 2016 durch sehr unzufriedene Bürger. Der Noch-Amtsinhaber scheint mehr vom „Landrats-Posten“ zu träumen, statt Verkehrslärm, Verkehrsstaus, Hesse-Bahn, Sicherheitsdefizite im öffentlichen Raum, Frauen- und Kinderschutz-Beauftragte mit Erfolg anzugehen.
Herr Raisch, beim LKZ-Kandidatentalk sagten Sie, dass Sie sich mit spezifischen Themen, die Renningen bewegen, noch nicht auseinandergesetzt haben. Denken Sie nicht, dass das von einem Bürgermeisterkandidaten erwartet wird, oder spielen diese Themen für Ihr Wahlprogramm keine Rolle ?
Raisch: Sachthemen von Bürgermeisterwahlkämpfen sind im Kern sehr ähnlich, wenn auch jeweils mit lokalen Besonderheiten. Zu allen Sachthemen habe ich meine Positionen grundsätzlich formuliert in meinem Prospekt, die jeweiligen lokalen Besonderheiten recherchiere ich regelmäßig über die Gemeindeverwaltungen.
Herr Wilhelm, beim LKZ-Kandidatentalk wurde von einigen geschmunzelt, als Sie die Nein-Idee vorgestellt haben. Warum, glauben Sie, ist das so? Erleben Sie das öfter?
Wilhelm: Wenn die vorgegebenen Spielregeln eingehalten werden, nicht. Es waren fünf Minuten Redezeit vorgesehen. Ich habe noch nie in einer Minute die NEIN!-Idee vorstellen müssen.
[Anm. d. Red.: Aus Zeitgründen wurde die Redezeit der Kandidaten auf je eine Minute pro Frage festgelegt. Dies wurde den Bewerbern vor der Veranstaltung mitgeteilt.]