Neben der Plantage in Nicaragua investiert der Mittelständler auch am Firmensitz in Waldenbuch, an dem jede einzelne der auf der ganzen Welt verkauften Tafeln ihren Ursprung hat – im Schnitt produziert der Hersteller drei Millionen Tafeln täglich.
Waldenbuch - Beim Rundgang vorbei an Schokoladenwalzen, Säcken voll Haselnüssen und kleinen Rumfässchen mit eingelegten Rosinen begrüßt Andreas Ronken jeden Mitarbeiter persönlich per Handschlag: „Wir sind hier alle per Du, die Arbeit in der Produktion ist schon hart genug“, sagt der Geschäftsführer von Ritter Sport. Schon unter seinem Vorgänger, dem Enkel des Firmengründers und heutigen Mitgesellschafters Alfred T. Ritter, wurde in Waldenbuch auf unnötige Formalitäten verzichtet. Zum Jahreswechsel hat Ronken die operative Leitung übernommen; davor war der 48-jährige Maschinenbau-Ingenieur schon neun Jahre lang Geschäftsführer Produktion und Technik.
Mit dem gebürtigen Solinger sitzt nach zehn Jahren wieder ein familienfremder Manager auf dem Chefsessel. Das Unternehmen, das im vergangenen Jahr zwar 430 Millionen Euro Umsatz (plus elf Prozent), aber keinen Gewinn eingefahren hat, führt er im Sinne der Eigentümerfamilie weiter: „Es ist gut, dass es noch solche Unternehmer gibt, die sehr viel Vertrauen in die Geschäftsführung haben und nicht nur kurzfristig agieren, sondern ein langfristiges Verständnis haben“, sagt Ronken über Alfred Ritter und dessen Schwester Marli Hoppe-Ritter. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Ronken mit einem weiteren Umsatzwachstum und einem leicht verbesserten Ergebnis gegenüber dem Vorjahr.
Neben der Plantage in Nicaragua investiert der Mittelständler auch am Firmensitz, an dem jede einzelne der auf der ganzen Welt verkauften Tafeln ihren Ursprung hat; im Schnitt sind es drei Millionen Tafeln täglich. „Die Produktion läuft rund um die Uhr im Dreischichtbetrieb und an rund 300 Tagen im Jahr“, sagt Ronken. Ein neues Blockheizkraftwerk, das Kühlung, Wärme und Strom erzeugt, soll in diesem Jahr in Betrieb gehen, der Wareneingang wird bis 2017 modernisiert. Doch das heutige Werk sei an seiner Kapazitätsgrenze. Es gibt Pläne, an anderer Stelle in Waldenbuch neu zu bauen. „Vorher müssen wir die Kasse wieder füllen“, sagt Ronken.