Sorge um Robbie Williams: Der Sänger leidet an einer körperdysmorphen Störung. Wie schwer der Kampf mit dem eigenen Körperbild ist, macht sein emotionales Statement auf Instagram deutlich.

Die Fans sorgen sich. Bilder der vergangenen Monate zeigen die Abnahme von Robbie Williams. Über den ernsten Hintergrund schreibt der Sänger am Montag bei Instagram. Er leidet an einer körperdysmorphen Störung (auch Dysmorphophobie). Dies war zwar bereits bekannt, doch Williams spricht jetzt offen über das Ausmaß seiner Erkrankung.

 

Bei Betroffenen ist die Wahrnehmung des eigenen Körperbildes gestört. Bei dem Krankheitsbild beschäftigen sich Patienten übermäßig mit einem eingebildeten Mangel oder einer befürchteten Entstellung, anderen Menschen fällt dies überhaupt nicht auf. Die Störung kann wahnhafte Züge annehmen und geht oft mit Essstörungen einher. Menschen erkranken meist im frühen Erwachsenenalter. Nach Angaben des britischen Gesundheitsdiensts NHS kann die Erkrankung den Alltag ernsthaft beeinträchtigen sowie zu Depressionen, Selbstverletzungen und sogar Suizidgedanken führen.

„Ich könnte ein Buch über Selbsthass schreiben“

Auf Instagram berichtet der frühere Take-That-Star von seinen Gefühlen im Hinblick auf die Erkrankung: „Ich könnte ein Buch über Selbsthass schreiben, wenn es um die Wahrnehmung meines Körpers geht“, so Williams. Wenn er einen Wunsch frei hätte, würde er lieber soviel essen können, wie er wolle, ohne dick zu werden, als fliegen zu können, erklärt der 49-Jährige weiter. Gleichzeitig habe er zeitweise 18 Kilogramm oder mehr an Übergewicht. Doch auch Abnehmen helfe nicht. „Im Moment bin ich schlank...aber wie ich so bin, sage ich mir selbst: „Verdammt toll Rob, du hast es geschafft, schlank zu werden und jetzt bist du alt, Glückwunsch, sarkastisches Klatschen.“

Die Situation sei eine „verdammte Katastrophe“, schrieb Williams. Er fügte hinzu: „Es ist ein echter Kampf. Die Traurigkeit ist schockierend. Ich hatte es mein ganzes Leben lang und es hört einfach nicht auf.“ Williams betonte, er mache das nicht öffentlich, um nach Komplimenten zu fischen, sondern um es loszuwerden. „Und wenn sich jemand in den Worten, die ich geschrieben habe, selbst erkennt, hilft es uns vielleicht beiden“, so der Sänger.

Bereits in der Vergangenheit sprach Robbie Williams über seine mentale Gesundheit. Im vergangenen Jahr trat er als Redner bei der „Night of Discovery“-Gala auf. Diese hatte das Aurora-Institut mit dem Ziel veranstaltet, psychische Probleme zu entstigmatisieren. „Ich habe ADHS, BDD, Depression, Dyslexia und Angst vor sozialen Situationen wie heute Nacht. (...) Ich habe Zwangsvorstellungen, Microphobia und ich bin ein Alkoholiker. Ich bin ein Süchtiger“, sagte der 49-Jährige damals auf der Bühne.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/